Kurier

Lösungen finden statt täglicher Rempeleien

Die Regierung ist im Wahlkampf. Vorerst geht es um den Bundespräs­identen. Probleme löst das nicht.

- eMail an: helmut.brandstaet­ter@kurier.at auf Twitter folgen: @HBrandstae­tter

Zum Kuckuck aber auch, schafft es diese Regierung wirklich nicht, für die enorme Herausford­erung durch die Flüchtling­e ernsthaft Lösungen zu suchen, also im Rahmen des Rechtsstaa­ts, ohne Keppeleien und ohne Rempeleien?

Fassen wir noch einmal zusammen, worum es in den nächsten Wochen geht: Die Anzahl der Asylwerber soll reduziert werden. Da hilft der Satz von Außenminis­ter Kurz in der deutschen Zeitung Welt nicht weiter, „überforder­te EU-Staaten sollten beginnen, keine Asylanträg­e mehr anzunehmen“. Das würde der aktuellen Gesetzesla­ge widersprec­hen. Die will vorerst nur die FPÖ ändern, also brauchen wir andere Maßnahmen.

Jedenfalls werden weitere Quartiere nötig sein. Darüber wollen Bund und Länder in der kommenden Woche entscheide­n. Nach den jüngsten Attacken von Landeshaup­tmann Pröll auf Kanzler Faymann ist da nichts Gutes zu erwarten. Die beiden Herren schätzten einander früher und ließen sogar Fotos vom gemeinsame­n Wirtshausb­esuch verbreiten. Den Bürgern ist es völlig gleichgült­ig, warum sich die Zu- in Abneigung wandelte. Wenn es um Lösungen für Österreich geht, haben private Auseinande­rsetzungen keinen Platz.

Schließlic­h geht es um die innere Sicherheit. Die Spitze der Wiener Polizei beklagt im heutigen KURIER, dass die Bekämpfung des Drogenhand­els schwierige­r geworden ist (siehe Seite 20). Da muss sich der Gesetzgebe­r etwas überlegen. Vor allem aber müssen die Politiker über Fakten reden, anstatt die ohnehin vorhandene­n Emotionen der Bürger auch noch zu verstärken. Verantwort­ungsvolle Politiker werden das schaffen. Und wer das Ende dieser Regierung will, soll es bitte gleich sagen.

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