„Krise bei mir kein Fremdwort“
Hofburg. SPÖ-Kandidat Hundstorfer positioniert sich als Brückenbauer
„Beunruhigt“sei er schon über den Konflikt in der SPÖ Oberösterreich. Klar, so etwas sei nie lustig. Noch dazu wo er, Rudolf Hundstorfer, am 24. April eine Wahl zu schlagen habe. Um sich bei der Bundespräsidentenwahl durchzusetzen, brauche er schließlich die maximale Unterstützung – auch aus Oberösterreich, erinnerte Hunds- torfer am Samstag in der Ö1Reihe „Im Journal zu Gast“.
Dennoch wolle er jetzt mit Optimismus in den Wahlkampf starten. Er habe keine Angst davor, nicht in die Stichwahl zu kommen, sagte der Noch-Sozialminister. Und, überhaupt: „Man muss das Ganze sportlich sehen.“
Eine Amtsvilla will er nicht, vielmehr eine „offene Hof burg“, Stabilität in Regierung und Parlament sei für ihn „das Wichtigste“. Generell unterstrich Hundstorfer seine Qualitäten als Brückenbauer und die breite Erfahrung, z. B. seinerzeit mit der Bawag- oder Wirtschaftskrise: „Ja, das Wort Krise ist bei mir kein Fremdwort.“
Zur Flüchtlingsproblematik bekräftigte der frühere Gewerkschafts-Boss einmal mehr die bisherige SPÖ-Linie: Hilfe für Kriegsf lüchtlinge, kein Pardon für Wirtschaftsf lüchtlinge. „Selektiert“müsste bei den Hotspots an den EU-Außengrenzen werden, auch wenn diese in der Praxis noch nicht funktionierten. Deshalb brauche es ja die europäische Lösung, sonst „kann sich Europa vergessen“.
Zur ÖVP-Forderung nach einer kapazitätsorientierten Flüchtlings-Obergrenze sagte Hundstorfer lediglich: „Ja, es gibt irgendwo ein Kapazitäts-Thema.“Aber man könne sich hier nicht auf eine bestimmte Zahl festlegen.
An Privatem verriet Hundstorfer unter anderem seine Vorliebe für Kriminalromane. Auch seine Frau werde ihn im Wahlkampf unterstützen.