Strache sieht sich schon als Bundeskanzler
Neujahrstreffen. Pegida-Gründer lauscht FP-Chef – Spott für Khol, Van der Bellen und Hundstorfer
Beflügelt von den Wahlerfolgen im Vorjahr haben die Freiheitlichen am Samstag mit stolzgeschwellter Brust ihr Neujahrstreffen in Wels zelebriert. 7000 Anhänger kamen laut FPÖ in die Messehalle der seit Herbst blau regierten Stadt und feierten Bürgermeister Andreas Rabl, OÖ-Landesobmann Manfred Haimbuchner und Parteichef Heinz-Christian Strache.
Mit im Publikum: Der Gründer des islamfeindlichen deutschen Pegida- Bündnisses, Lutz Bachmann. „Irre ... Sensationelle Stimmung!“postete Bachmann auf Facebook. Als Grund für seinen Besuch nannte er „internationale Vernetzung“.
Für Stimmung sorgte einmal mehr die John Otti Band. Rot-weiß-rote Fahnen wurden geschwenkt, auf Transparenten las man Sprüche wie „Zu schön um eine Burka zu tragen“.
„Wir sind so stark wie nie zuvor“, sagte Strache und rechnete mit der Bundesre- gierung ab, die eine „völlig unverantwortliche Massenzuwanderung zulasse“. Wozu der Merkel-Faymann-Kurs führe, habe man in Köln und Salzburg gesehen. „Offene Grenzen ohne Kontrolle sind ein sicherheitspolitischer Wahnsinn und beschleunigen den Zerfall Europas.“Für Bundeskanzler Faymann (SPÖ) fand Strache scharfe Worte: „Faymann ist in Wahrheit ein Staatsfeind, so wie er sich verhält, ein Bürgerfeind und ein Österreichfeind.“
Strache ging in seiner Rede auch auf die Bundespräsidentschaftswahl ein. Keiner der Kandidaten würde ihn überzeugen, auch nicht Irmgard Griss. Andreas Khol sei ein Verlegenheitskandidat, Rudolf Hundstorfer habe als Sozialminister versagt, denn unter ihm sei die Arbeitslosigkeit explodiert. Für Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen gab es Buh-Rufe aus dem Publikum. „Wer Österreich regieren soll, bestimmen nicht Sie, sondern die Wähler“, ließ ihm Strache ausrichten.
Einen blauen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl werde es geben, derzeit führe man Gespräche mit einigen interessanten Kandidaten. „Es wird eine Persönlichkeit sein, die als Schutzpatron Österreichs handelt“. Er selbst komme als Kandidat nicht infrage, sagte Strache und wiederholte: „Ich wäre ein guter Bundespräsident, aber ein noch viel besserer Bundeskanzler.“