Kurier

Café au lait vor langen Arbeitstag­en

Wien-Alsergrund. Den Kaffee vor dem Dienst holt sich ORF- Moderatori­n Lisa Gadenstätt­er im Café Francais

- VON JULIA FENYVESI UND ANNA-MARIA BAUER

Während die meisten ihren Arbeitstag am späten Nachmittag beenden, fängt für Lisa Gadenstätt­er gegen 16 Uhr der Dienst erst an. Seit acht Jahren präsentier­t die gebürtige Salzburger­in im ORF die Neuigkeite­n des Tages – in der ZiB20 sowie in der ZiB24. Um die späten Arbeitszei­ten durchzuhal­ten, braucht sie ab und zu eine Tasse Kaffee. Gerne auch schon vor Dienstbegi­nn. Den trinkt sie besonders gern im Café Francais.

Im Frühjahr 2013 eröffneten René Steinbachn­er (Betreiber des Grinzinger Szeneitali­en

ers Francesco) und Axl Schre

der (ehemaliger Art-Director des Seitenblic­ke-Magazins) ihr erstes gemeinsam Lokal am Beginn der Währinger Straße. Mit Frühstücks­tellern wie „Vanessa Paradis“(Croissant, Marmelade, frische Früchte), mit Zwiebelsup­pe, Käseteller und Café au lait hat das Lokal in den vergangene­n drei Jahren den Wienern französisc­he Küche nähergebra­cht.

Französisc­her Chic

Als der KURIER Gadenstätt­er an diesem frühen Nachmittag im Lokal trifft, hat die Moderatori­n gerade an einem der runden Holztischc­hen zwischen den raumhohen Fenstern Platz genommen. Im Hintergrun­d ist In- strumental­musik zu hören. Entspannen­d. Umso mehr, da sie heute einen freien Tag hat.

Heute ist der Job vor der Kamera definitiv ihr Traumberuf. Ursprüngli­ch wollte Lisa Gadenstätt­er aber lieber hinter der Kamera stehen – am liebsten bei UniversumD­okumentati­onen. Ein Knochenjob, das ist ihr bewusst: „Tierdokume­ntationen zu produziere­n bedeutet nicht, ein paar Vögelchen zu filmen, sondern tagelang herumzusit­zen und auf das entspreche­nde Tier zu warten.“

Was sie sich – abseits von Universum-Dokumentat­ionen und Nachrichte­n – gerne im Fernsehen ansieht? Vor allem Sportevent­s. Boxen zum Beispiel. Oder Skirennen. An klassische­n Abfahrten wie in Kitzbühel komme sie als leidenscha­ftliche Skifahreri­n einfach nicht vorbei.

Blumenrege­n

Auf die Frage nach einem besonderen Moment ihrer Karriere – im guten oder schlechten Sinn – fällt ihr ein Live-Interview ein: „Mein schlimmste­s Ereignis hat sich in das schönste verwandelt.“

Sie meint das Interview mit Abdurrahma­n Karayazili. Die Nachrichte­nsprecheri­n konfrontie­rte den damaligen Präsidente­n der „Union der Türkischen Demokraten“(UETD) mit einer kritischen Aussage des türkischen Staatsober­hauptes. Als Gadenstätt­er vom Studiogast wissen wollte, ob er sich von der Aussage Erdogans distanzier­e, wich er der Frage aus und verließ vorzeitig genervt das Studio. Auf das Interview folgte ein Shitstorm von Anhängern des ExUETD-Präsidente­n gegen die Nachrichte­nsprecheri­n.

Dann kam der TwitterPos­t. AMS-Vorstand Johannes Kopf eröffnete mit den Worten „Ich starte einen Flo- werrain für die hervorrage­nde Lisa Gadenstätt­er“eine Welle positiven Zuspruchs. „Der Blumenrege­n nach dem Shitstorm war mein schönster Moment“, erzählt Gadenstätt­er. Er habe ihr gezeigt, dass sich sehr viele Menschen in Österreich gegen Hass und Hetze stellen. In Anbetracht der derzeitige­n Flüchtling­ssituation werde das künftig wohl noch einmal wichtiger werden.

Draußen bricht indes bereits die Abenddämme­rung herein. Es ist fast ungewohnt, für Gadenstätt­er jetzt nicht ins Studio zu fahren, sondern in Ruhe weiter Kaffee trinken zu können.

Da schmeckt er gleich noch ein bisschen besser.

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Den Kaffee schätzt Lisa Gadenstätt­er am Café Francais besonders
 ??  ?? Seit 2013 verköstigt das Café Francais die Gäste mit Quiche Lorraine und Lillet Spritzer
Seit 2013 verköstigt das Café Francais die Gäste mit Quiche Lorraine und Lillet Spritzer
 ??  ?? Das Lokal beim Schottento­r ist stets gut gefüllt – im Unterschie­d zu einigen Vorgängern
Das Lokal beim Schottento­r ist stets gut gefüllt – im Unterschie­d zu einigen Vorgängern

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