Kein Wengen-Sieg: Hirschers weißer Fleck auf der Karte
Slalom. Bereits 36 WeltcupRennen hat Marcel Hirscher gewonnen. Nur kein einziges davon am Lauberhorn. Deshalb ist es dem Torlauf-Matador gar nicht so unrecht, dass am heutigen Sonntag in Wengen nicht auf dem traditionsreichen Slalom-Hang zwischen Heustadln gecarvt wird, sondern auf dem letzten Streckenabschnitt der Abfahrt. Grund: Wetterbedingt hatten sich die Schweizer ganz auf die Präparierung der Abfahrt und nicht auf die Slalom-Piste „Jungfrau“konzentriert.
Auf der Jungfrau war ÖSV-Trainerveteran Rainer Gstrein jahrelang der Spezialist gewesen – als Kurssetzer. Prompt hat sein Schützling Benjamin Raich am Lauberhorn drei Mal den Slalom gewonnen. Seit Manfred Prangers Sieg im Jahr 2009 aber ist keinem ÖSV-Läufer mehr ein Slalom-Triumph in Wengen gelungen. Heute zeichnet sich ein neuerliches Duell zwischen dem dem Norweger Henrik Kristoffersen und Hirscher ab. Beide befinden sich in Überform, weshalb selbst den letzten Lauberhorn-Slalomsiegern Felix Neureuther (der Deutsche gewann 2015 und 2013) und Alexis Pinturault (2014) nur Außenseiterchancen eingeräumt werden.
Hirscher traf erst gestern Abend (Flug bis Bern, Autofahrt bis Lauterbrunnen, Zug bis hinauf ins autolose Wengen) am Rennschauplatz ein. Dem Atomic-Star taugt’s, dass er in diesem Winter in seinem Firmenrennstall aufstrebende Mitstreiter bekommen hat: Manuel Feller, der sich mit Platz sechs in Adelboden endgültig einen Zweite-Gruppe-Startplatz sicherte, und dem Madonna-Dritten Marco Schwarz wird auch in Wengen einiges zugetraut.