Flachau, die Dritte: Eva-Maria Brem kehrt in ihr Revier zurück
Riesenslalom. Würde der alpine Skiweltcup nur aus seiner Basisdisziplin Riesenslalom bestehen, Eva-Maria Brem wäre ein Superstar und in einer Reihe mit Lindsey Vonn, Mikaela Shiffrin, Anna Fenninger und Lara Gut. Die 27Jährige aus Münster in Tirol ist das Maß aller Dinge, seitdem sie am 6. März 2014 in Åre als Dritte erstmals aufs Siegerpodest gefahren ist: In 15 Rennen war sie nie schlechter als Zehnte, sie siegte zwei Mal und holte insgesamt zehn Podestplätze.
Der alpine Skiweltcup besteht allerdings aus fünf Disziplinen, und weil die Technikerin Brem auch noch Slalom fährt, ist es doch noch ein ganzes Stück bis zu den ganz Großen. Im Stangenwald verirrt sich Eva-Maria Brem mit beeindruckender Regelmäßigkeit, immerhin schaffte sie es in den letzten fünf Bewerben fünf Mal in die Ergebnisliste: 17., 21., 26., 26., 26.
Schritt für Schritt
Es ist die Politik der kleinen Schritte, die die Tirolerin im Torlauf verfolgt: Seit November hat sie sich von Startnummer 40 auf 16 vorgearbeitet. „Das ist schon ein Unterschied, und es ist gut für den Kopf.“Der Unterschied zwischen ihrem Slalom und ihrem Riesenslalom? „Wenn ich im Riesenslalom den Rhythmus verlier’, hab’ ich ihn nach zwei Toren wieder. Im Slalom brauch’ ich bis ins Ziel.“
In Speedbewerben wird man die 27-jährige Technikerin jedenfalls auch künftig vergeblich suchen, und da weiß sie sich eins mit Nina Løseth. „Ich weiß nicht, wie ich da schnell sein kann“, gab die Norwegerin unlängst zu Protokoll. Eva-Maria Brem nickte. „Ich versteh’ dich so gut – das geht mir genauso.“
Zum Glück für beide wird heute zum Abschluss des Flachauer Renn-Triples ein Riesenslalom gegeben (9.15 bzw. 12.15 Uhr, live ORF eins). Mit den Technikerinnen Brem und Løseth – und mit den Speed-Assen Lara Gut und Lindsey Vonn.