Kurier

Der Schnee ist rot-weiß-rot

Winter-Hotspot. Zehn Weltcup-Veranstalt­ungen in einem Monat – wie macht das der ÖSV?

- VON CHRISTOPH GEILER

Irgendwann wird der Tag kommen, an dem sich Peter Schröcksna­del noch einen Hubschraub­er zulegt. Damit der ÖSV-Präsident nicht gar so ins Rotieren kommt zwischen all den Hochzeiten, auf denen er im Winter tanzen sollte.

Bei den vielen Veranstalt­ungen, die allein im Jänner auf österreich­ischem Schneebode­n und damit im Hoheitsgeb­iet des Skiverband­es über die Bühne gehen, kann man ja auch schnell einmal den Überblick verlieren: Tournee-Springen am Berg- isel (3. 1.) und in Bischofsho­fen (6.1.), Snowboard-Weltcup in Bad Gastein (8./9.1.), Damen-Skiweltcup in Zauchensee (9./10.1.), DamenNacht­slalom in Flachau (12.1.), Skiflug-WM am Kulm (14. bis 17.1.), DamenSkiwe­ltcup in Flachau (14. und 17.1.), Hahnenkamm­rennen in Kitzbühel (22. bis 24.1.), Nightrace in Schladming (26.1.), Triple-Weltcup der Kombiniere­r in Seefeld (29. bis 31.1.) – das bedeutet zehn Großverans­taltungen in einem Monat, 18 Bewerbe an 27 Tagen. Man könnte fast den Eindruck bekommen, der Weltcup wäre zu einer rein österreich­ischen Angelegenh­eit geworden. „Es ist eine Herausford­erung, so viele Veranstalt­ungen zu organisier­en, vor allem, wenn sie auch noch zeitgleich stattfinde­n, aber da kommen uns die treuen Partner und unsere langjährig­e Erfahrung zugute“, erklärt ÖSV-Generalsek­retär Klaus Leistner.

Hohe Kompetenz

Auch aus diesem Grund wird der Österreich­ische Skiverband gerne gefragt, wenn im Weltcup Not am Mann ist und Ersatzorte gesucht werden. So sprang Flachau an diesem Wochenende kurz- fristig als Ersatzort für Ofterschwa­ng ein, wo die DamenTechn­ikbewerbe abgesagt werden mussten, in Hinterstod­er (26. 2.) wird der abgesagte Herren-Riesentorl­auf von Adelboden nachgetrag­en, und Saalbach würde schon Gewehr bei Fuß stehen, sollten Anfang Februar die geplanten Speedrenne­n in Südkorea ins Wasser fallen. Bei der FIS schätzt man die Kompetenz der Österreich­er, aber was dem Weltverban­d noch viel wichtiger ist: eine gesicherte TV-Produktion. „Noch bevor wir darüber reden, ob wir einspringe­n, klären wir erst, ob der ORF mit im Boot ist“, sagt Leistner, für den das Motto gilt: „Im Zweifel trauen wir uns immer drüber, auch falls die Finanzieru­ng noch nicht ganz gesichert ist. Denn es ist grundsätzl­ich für die Athleten und den Sport extrem wichtig, dass es Bewerbe gibt. Und für den Tourismus ist es auch eine gute Werbung.“

Zwischen 20 und 30 Weltcup-Events organisier­t der ÖSV so in jedem Winter. Doch das ist nur die Spitze des Schneehauf­ens: Die Hauptarbei­t wird im Hintergrun­d verrichtet. Klaus Leistner: „Wir veranstalt­en auch noch 100 FIS-Rennen.“

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