Eine kleine Mücke stoppte Keita
Bundesliga. Der Salzburger Mittelfeldmotor hat Malaria / Andere erkrankte Fußballstars fielen nur kurz aus
Seinen Einstand hat sich Salzburgs neuer Trainer Óscar Garcia wohl anders vorgestellt. Nach dem Abgang von Martin Hinteregger zu Borussia Mönchengladbach droht durch die Erkrankung von Naby Keita ein noch schwerwiegenderer Ausfall für den Titelkampf in der Bundesliga.
Der 20-jährige Afrikaner ist an Malaria erkrankt und befindet sich in Behandlung im Salzburger Landeskrankenhaus. Infiziert dürfte er sich während seines Urlaubes in seiner Heimat Guinea haben. Jedenfalls hatte er nach seiner Rückkehr typische Malaria-Symptome und wurde wiederholt von Fieberschüben geplagt. Übertragen wird der Erreger der nicht ansteckenden Krankheit durch den Stich der weiblichen Anopheles-Mücke.
Eingespieltes Duo
Der Abgang Hintereggers war nicht nur erwartbar, er ist auch verkraftbar. Der Kärntner musste ja schon im Herbst oft ersetzt werden, weil er entweder verletzt oder suspendiert war. Ein eingespieltes Innenverteidiger-Duo steht Óscar Garcia mit Paulo Miranda und Duje Caleta-Car zur Verfügung. Beide blieben in allen zehn gemeinsamen Bundesliga-Spielen ungeschlagen.
Bei Keita gibt es intern noch keinen qualitativ gleichwertigen Ersatz. SommerNeuzugang Reinhold Yabo plagen noch immer die Folgen einer Knieverletzung. Teamspieler Christoph Leitgeb hatte zuletzt wieder Wasser im Knie und kann nicht mittrainieren. Xaver Schlager wird großes Talent attestiert, noch fehlt ihm aber jegliche Bundesliga-Erfahrung. Der 18-Jährige, der gestern beim 2:1-Testspielsieg gegen den LASK zum Einsatz kam, darf heute ins Trainingslager in die Türkei mitfliegen.
Keita war im Herbst – ne- ben Torjäger Jonatan Soriano – das Um und Auf der Salzburger. Die Formel war einfach: War der 20-Jährige auffällig, klappte viel im Spiel des Winterkönigs. War er unauffällig, funktionierten die einfachsten Dinge nicht. Dazu schoss Keita viele entscheidende Tore, insgesamt waren es in dieser BundesligaSaison bisher acht Treffer.
Wie lange der 20-Jährige ausfallen wird, kann derzeit niemand seriös sagen. Denn Keita, der an einer Mischform der Malaria tropica und der Malaria tertiana erkrankt ist, befindet sich im Moment noch in der Akutphase.
Aber es gibt genügend Beispiele, die zeigen, dass eine Malaria-Erkrankung nicht gleichbedeutend mit einer langen Pause sein muss. Bei Kolo Touré wurde Ende Mai 2014 Malaria diagnostiziert. Der Verteidiger der Elfenbeinküste unterzog sich einer Intensivkur mit Medikamenten. Bei der WM 2014 in Brasilien war Touré dabei und kam im Gruppenspiel gegen Griechenland (1:2) am 24. Juni zum Einsatz.
Bei Didier Drogba wurde im November 2010 eine Malaria-Erkrankung erkannt. Der damalige Chelsea-Trai- ner Carlo Ancelotti setzte ihn trotzdem im Londoner Derby gegen Fulham 90 Minuten ein, nachdem sich Drogba einer 48-Stunden-Medikation unterzogen hatte. Der Stürmerstar hatte davor an einer Torflaute gelitten. Dafür machte er seine Erkrankung verantwortlich. „Ich habe mich einfach nicht fit gefühlt“, sagte der Teamspieler der Elfenbeinküste damals.