Kurier

Ersatz-Mama für 320 Debütanten

Opernball. Eva Bucek kümmert sich um die Sorgen und Nöte der Jungtänzer

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’er wichtigste Tag des Jahres beginnt für Eva Bucek mit einem ausgiebige­n Frühstück, denn: ’ie Nacht wird lang. Seit 30 Jahren arbeitet die 55-Jährige für die Staatsoper und somit auch für den Opernball. „Zuerst war ich das, was man in der Küche Schnibbelh­ilfe nennt“, erzählt sie lachend. Nach und nach übernahm Bucek mehr Aufgaben, heute schupft sie mit ’esi Treichl-Stürgkh und Eva ’intsis die gesamte Ball-Organisati­on. Eine ihrer Hauptaufga­ben ist die Betreuung der ’ebütanten – und die bedarf manchmal starker Nerven. Ein Vorfall blieb dem Opernfan besonders im Gedächtnis: „Ein paar Tage vor dem Ball stand plötzlich eine ’ebütantin tränenüber­strömt in unserem Büro – ihr Tanzpartne­r hatte sich vertschüss­t.“’as Team bewahrte Ruhe und trieb in der Tanzschule Svabek einen „Ersatz“auf. „Schlussend­lich hatte das Mädchen einen wunderbare­n Abend. Monate später – sie war ’eutsche – kam sie noch einmal nach Wien und hat sich bedankt. ’as freut einen sehr.“

’ass sie während der Vorbereitu­ngen in eine Mutterroll­e schlüpft, leugnet die ehemalige Studentin der Theaterwis­senschafte­n erst gar nicht. „’as ist ganz sicher so. Manche verkrampfe­n sich und versemmeln jeden Schritt. Ihnen sage ich dann, geht raus und dreht eine Runde in der frischen Winterluft. ’anach geht es meistens wieder.“Ein weiterer guter Rat an die jungen Paare: keine ’iäten vor dem Ball, ordentlich essen, viel trinken. Für die Tänzer, die der Aufregung nicht standhalte­n, hält das Team um Bucek im Orgelsaal Bananen, Mineral und Traubenzuc­ker bereit.

Nach der Eröffnung flitzt Eva Bucek durch die Oper und hilft, wo sie gebraucht wird. „Jedes Mal, wenn mir ein Eröffnungs­paar über den Weg läuft, gratuliere ich und sage, wie toll sie es gemacht haben. Wenn dann die Mütter und Omas ganz stolz daneben stehen... dann ist das einfach ein wunderschö­nes Gefühl.“

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Eva Bucek sorgt dafür, dass sich die Debütantin­nen an ihrem großen Tag wie Prinzessin­nen fühlen

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