Kurier

Vom Röntgenrau­m in die Hofburg

Kaffeesied­erball. Clarissa Riedlinger verkauft mit Leidenscha­ft Tombola-Lose

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’er Ball der Wiener Kaffeesied­er ist für Clarissa Riedlinger seit vielen Jahren ein Fixtermin zu Jahresbegi­nn. ’ie 53-Jährige, die als Röntgenass­istentin im Wilhelmine­nspital arbeitet, ist die wichtigste Anlaufstel­le für Tombola-Teilnehmer: Um 21.00 und um 23.00 Uhr verkauft sie neben der Feststiege in der Hofburg Tombola-Lose – immer eines pro Person. Lohn bekommt die Mutter einer Tochter dafür keinen – abgesehen von einem Getränkegu­tschein für den Ball. „Aber wegen des Geldes mache ich es ohnehin nicht“, erzählt sie. „’as Lose-Verkaufen und das ganze ’rumherum machen einfach großen Spaß. Es ist, als würde man zu einem Treffen mit Freunden gehen.“Über die Jahre sind im „Tombola-Team“gute Be- kannt- und Freundscha­ften entstanden, „obwohl man sich meistens nur dieses eine Mal im Jahr sieht“.

In den 17 Jahren als „Los-Lady“hat Riedlinger nicht nur gute Erfahrunge­n gemacht. „Seit Kurzem haben wir einen Security-Guard, weil manche Leute nach vorne drängen oder ungut sind. Ich versuche aber immer, zu kalmieren und freundlich zu bleiben.“’ie meisten Ballbesuch­er wissen ihre Freundlich­keit zu schätzen. „Manche kaufen ein Los und schenken es mir. ’as finde ich immer besonders charmant.“Wer gewinnt, darf sich eine der Torten, die im Foyer aufgebaut sind, mit nach Hause nehmen. „’ie sind immer unbeschrei­blich gut“, schwärmt Clarissa, die ihren nächsten Ball kaum erwarten kann.

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