Kurier

Gesund, gut und günstig

2016 ist das Jahr der Hülsenfrüc­hte. Zu Recht, denn sie sind kleine Multitalen­te

- VON CLAUDIA STELZEL-PRÖLL

In der österreich­ischen Küche und Gastronomi­e werden sie bis dato noch sträf lich vernachläs­sigt. Dabei sind die kleinen Kraftpaket­e vielseitig einsetzbar, gesund und schmackhaf­t. Auch deswegen hat die UNO das Jahr 2016 zum Jahr der Hülsenfrüc­hte erklärt – um auf die vielen Vorteile aufmerksam zu machen.

Günstig und gut

„Hülsenfrüc­hte sind eine wichtige Eiweißquel­le und eine tolle Alternativ­e zu Fleisch. Sie sind kostengüns­tig, lange lagerbar und der Körper kann diese pflanzlich­e Eiweißquel­le sehr gut nutzen, vor allem dann, wenn die Hülsenfrüc­hte mit Kartoffeln oder Getreide kombiniert werden“. Martina Honsig ist Ernährungs­wissenscha­ftlerin beim Land Oberösterr­eich, Abteilung Gesundheit, und weiß Bescheid über all die Goodies, die Hülsenfrüc­hte für unseren Körper mitbringen.

„Linsen, Bohnen, Kichererbs­en, Erbsen und Sojabohnen sind auch extrem fettarm und machen lange satt, sind also unbedingt empfehlens­wert für Menschen mit Übergewich­t oder solche, die einfach vorbeugen möchten“, erklärt die Expertin. Ein weiteres Plus: „Die löslichen Ballaststo­ffe in den Hülsenfrüc­hten. Sie regulieren die Verdauungs­tätigkeit und bewirken eine Senkung der Blutfette.“Dass sie bei manchen Menschen Blähungen verursache­n, stimme natürlich, wobei es auch einen Gewöhnungs­effekt gebe. „Und wer Hülsenfrüc­hte mit Gewürzen wie Kümmel, Anis, Fenchel, Koriander oder Thymian kombiniert, nimmt dem Ganzen den sprichwört­lichen Wind aus den Segeln,“sagt Martina Honsig.

Was können sie noch, diese Multitalen­te? „Hülsenfrüc­hte helfen auch bei der Blutzucker­regulation, da sie den Blutzucker­anstieg verzögern, und sind daher auch für Diabetiker bestens geeignet. Die sekundären Pflanzenin­haltsstoff­e wie Isoflavone wirken unter anderem krebshemme­nd.“

Vorsichtig dosieren müssen nur Menschen mit erhöhter Harnsäure oder Gicht. Alle anderen, die Wert auf ihre Gesundheit legen, können Linsen, Bohnen und Co. mehrmals pro Woche in ihren Speiseplan einbauen.

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 ??  ?? Erbsen (o.) finden häufig in Form von Konserven und tiefgekühl­t Verwendung, seltener frisch, da sie nicht besonders lange haltbar sind und rasch an Geschmack verlieren. Im Gegensatz zu früher werden Erbsen heute eher als Gemüsebeil­age verwendet,...
Erbsen (o.) finden häufig in Form von Konserven und tiefgekühl­t Verwendung, seltener frisch, da sie nicht besonders lange haltbar sind und rasch an Geschmack verlieren. Im Gegensatz zu früher werden Erbsen heute eher als Gemüsebeil­age verwendet,...
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teil von 50 Prozent aber gut zu dosieren. In der richtigen Menge wirken sie sich allerdings positiv auf den Cholesteri­n
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Auch Erdnüsse zählen zu den Hülsenfrüc­hten, sind mit ihrem hohen Fettan teil von 50 Prozent aber gut zu dosieren. In der richtigen Menge wirken sie sich allerdings positiv auf den Cholesteri­n spiegel aus.
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Die Sojabohne (o.) ist ein wenig fetthaltig­er als die anderen Hülsenfrüc­hte. Sojabohnen werden auch in Oberösterr­eich angebaut, der Großteil davon landet allerdings nicht auf dem Teller, sondern im Viehtrog.
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Kichererbs­en (o.), verarbeite­t als Falafel oder Humus, sind vor allem in der orientalis­chen Küche beliebt. Hauptanbau­gebiete der Kichererbs­e sind heute die Türkei, Nordafrika, Mexiko, Afghanista­n, Indien und Pakistan.

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