3000 Wohnungen für 7000 Menschen
Auf dem ehemaligen Kasernengelände in Ebelsberg soll ein neuer Stadtteil entstehen
Auf dem 110.000 Quadratmeter großen Areal der ehemaligen Kaserne Ebelsberg und den benachbarten 150.000 Quadratmetern der Sommergründe wird in den nächsten Jahren ein völlig neuer Stadtteil im Süden von Linz entstehen. Rund 7000 Menschen sollen dort wohnen, es sind circa 3000 neue Wohneinheiten vorgesehen. Die Kasernengebäude selbst und ihre Anordnung stehen unter Denkmalschutz, in sie sollen 380 Wohnungen eingebaut werden.
„Wir streben eine Kombination von geförderten und Eigentumswohnungen an“, sagt Verkehrsstadtrat Markus Hein, der auch für die Stadtplanung in Linz verantwortlich ist. Die Eigentumswohnungen sollen sich sowohl aus geförderten als auch aus freifinanzierten zusammensetzen. „Es soll dort eine Kleinstadt, eine Stadt in der Stadt entstehen“, sagt der FPÖ-Politiker im Gespräch mit dem KURIER. Es dürfe zu keinem Sozialhotspot kommen, er strebe „eine gute Durchmischung“an. Alle Gesellschaftsschichten sollten vertreten sein.
Die Sommergründe sind bereits im Eigentum einer Bietergemeinschaft verschiedener Wohnbauträger. Ähnliches wird mit der Ebelsberg-Kaserne passieren, sie soll demnächst verkauft wer- den. Abgabetermin für die Bieter ist Ende Jänner.
Die Stadt Linz muss nun die Vorgaben für den Architektenwettbewerb Bau machen, „es kann nicht irgendwie gebaut werden. Denn wir müssen dort Strukturen schaffen, Geschäfte, Krabbelstuben, Horte, eine Schule, Straßenbahnanschluss. Die Wege im Stadtteil sollten für die Bewohner möglichst kurz sein.“Diese Infrastruktur sollte das Zentrum bilden, in einem Ring um das Zentrum sollen die Wohnungen gebaut werden. „Damit bekommen wir einen hochqualitativen Stadtteil. Die Menschen sollen dort alles finden, was sie zum täglichen Leben brauchen. Wir wollen weg von den anonymisierten Wohnsilos. Die Bewohner sollen sich wohlfühlen und mit ihrem Stadtteil identifizieren.“
Baubeginn 2017/’18
Bis tatsächlich mit dem Bau begonnen wird, wird es noch einige Zeit dauern. „Ich rechne damit frühestens für 2017/’18.“Es könne sein, dass der Bau ähnlich wie in der Grünen Mitte in mehreren Etappen erfolge. Das hänge auch von der Anzahl der zugeteilten Förderungen des Landes ab.
Für die Stadt Linz fallen beim Bau des neuen Stadt teils relativ geringe Kosten an, da dies die Wohnbauträger machen. Die Stadt ist lediglich verantwortlich für Kindergärten und Schulen. Die nötigen Räume könnten aber auch von den Wohnbauträgern gemietet werden.
Betriebsflächen sind im neuen Stadtteil nicht vorgesehen, Hein verweist hier auf das sich in der Nähe befindliche Gewerbegebiet Südpark. Hier seien die Unternehmen besser aufgehoben. „Wir brauchen diese Fläche für die Wohnungen, denn das ist das letzte zusammenhängende Gebiet, das Linz hat.“
Im Süden von Linz mangle es an Schulen. Deshalb habe die FPÖ mit der SPÖ im Arbeitsübereinkommen verein- bart, dass im Süden eine HTL gebaut werden soll. Aber sie werde nicht auf diesem Grundstück errichtet. Der genaue Standort sei noch nicht fixiert.
Eine Unbekannte ist die geplante Ostumfahrung von Linz. „Die Trassenführung ist noch immer offen“, sagt Hein. „Es gibt weder einen Beschluss noch eine Festlegung.“Es soll eine Tunnellösung geben.