Kurier

Gott öffnet die Tür

- TONI FABER Der Autor ist Dompfarrer zu St. Stephan. dompfarrer@stephansdo­m.at

„Der Name Gottes ist Barmherzig­keit“

Im Gespräch mit Papst Franziskus hat der Journalist Andrea Tornielli das katholisch­e Oberhaupt als einen Seelsorger erlebt, der sich zutiefst im Kerngeschä­ft Gottes bewegt: nämlich dessen liebender Suche nach jedem Menschen. Besonders nach denen, die im Blick der oft selbst ernannten Gerechten verloren scheinen.

Die Publikatio­n ist eine Art Werbeschri­ft für Priester, die im Dienst an der Versöhnung der Menschen mit Gott stehen. Sie ist zugleich eine Einladung an all jene, die sich unsicher sind, ob sie bei Gott überhaupt noch einen Platz finden werden. Gibt es für den Menschen Erbarmen, der selbst am Ende seines Lebens zwar nicht alle seine Sünden bereut, aber vor einem Priester bekennt? Wie der notorische Frauenheld auf dem Schlachtfe­ld: Seine großzügig ausgelebte Leidenscha­ft kann er selbst in der Beichte nicht bereuen. Doch nur wer Reue angesichts seiner Verfehlung­en empfindet, kann vom Priester die Lossprechu­ng empfangen. Der Seelsorger findet den Türspalt zur liebenden Vergebung und Barmherzig­keit Gottes: „Bereust du zumindest, dass du es nicht bereuen kannst?“Das kann der Mann, ja!

Wie weit weg du dich auch fühlst: Gott ist auf der Suche nach dir. Er findet schon den Türspalt – wenn du nur den Wunsch hast, einen neuen Anfang zu wagen. Gott gewährt ihn dir.

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