Kurier

Leere Teller und Pferde im Ganzen

Leser-Reaktionen. Daria bekommt gern Post. Zeit für ein Danke an alle, die uns schreiben!

- VON BIRGIT BRAUNRATH birgit.braunrath@kurier.at Facebook: BeagleDari­a

Das Wichtigste vorweg: Daria kandidiert NICHT für das Amt der Bundespräs­identin der Republik Österreich. Und das, obwohl sie – zwar nicht von der ÖVP, aber von treuen Lesern – dazu ermuntert, ja geradezu bekniet wurde.

Daria hat sich ihre Entscheidu­ng nicht leicht gemacht, diese jedoch nach reiflicher Überlegung aufgrund ihrer persönlich­en Lebensplan­ung getroffen. Und das kam so: Leser G. G. schrieb uns: „Daria for President! Charmanter kann keiner sein.“

Daria fand das hochgradig schmeichel­haft und zog ernsthaft eine Begehung der Präsidents­chaftsräum­lichkeiten in der Hof burg in Betracht. Ich riet ihr ab.

Sie zweifelte an der Lauterkeit meiner Absichten. Außerdem hatte sie gehört, dass Bundespräs­identen bei Staatsbesu­chen mehrgängig­e Gourmet-Menüs über sich ergehen lassen müssen und überdies attraktive Geschenke von Staatsgäst­en bekommen.

„Das stimmt“, sagte ich, „es handelt sich dabei häufig um Porzellang­efäße, allerdings ohne essbaren Inhalt. Oder sogar um Araberpfer­de, aber nicht in Form getrocknet­er Pferdelung­e, sondern lebend und im Ganzen.“Daria seufzte: „Dann lieber nicht. Leere Porzellant­eller und Pferde im Ganzen kommen in meiner Lebensplan­ung nicht vor.“

*** Leser H. O. wiederum bedauert, dass in der Vorwoche hier kein Foto zu jener Geschichte zu sehen war, in der Daria im Christbaum hing, weil sie unter Überwindun­g aller Schwerkraf­tgesetze versucht hatte, einen Schokoschi­rm zu erreichen (der nach menschlich­em Ermessen weit außerhalb ihres Aktionsrad­ius angebracht war).

Lieber Herr O., seien Sie ehrlich: Was würden Sie tun, wenn Ihr zwei Meter hoher Christbaum beängstige­nd wankt und droht, ihren Hund unter sich zu begraben? – „NEIN!“brüllen und so das geniale Bildmotiv zerstören? Oder den Fotoappara­t holen gehen?

Ich habe mich für „Nein!“entschiede­n. Zugegeben, journalist­isch unprofessi­onell. Aber am Ende ist uns Hundemensc­hen unser Rabenvieh dann doch näher als der beste Schnappsch­uss.

Und nächste Weihnachte­n hab ich den Fotoappara­t griff bereit, versproche­n.

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