Lustig, stur, großzügig, begabt
Rock. Glenn Frey von den Eagles starb mit 67 an Lungenentzündung
Glenn Frey, 1948 in Detroit geboren, war der Meister des Wohlklangs. Aber, und das spricht für seine Qualität: Bei aller Scheingemütlichkeit war seine Musik nie bequem oder bieder. Stets konnte man unter der penibel polierten Oberfläche den Abgrund ahnen. Wie gut Frey war, beweist etwa der erste Hit der Eagles, den er mit Jackson Browne, einem Freund der Band, schrieb: „Take It Easy“, ein Meisterwerk des Country-Rock, sehnsuchtsvoll und tief traurig.
1971 bildete Glenn Frey mit Don Henley, Bernie Leadon und Randy Meisner die Begleitband von Linda Ronstadt. Das Quartett machte sich selbstständig und nannte sich fortan The Eagles. Ihr Stil – im Kern Country, dazu Rock-Gitarren, Pop-Melodien und drei- bis vierstimmiger Gesang – definiert bis heute das, was als „Westcoast-Rock“bezeichnet wird.
Obwohl der Sound der Eagles maßgeblich von herausragenden Gitarristen wie Leadon und später Don Felder und Joe Walsh geprägt wurde, waren Frey und Henley die führenden Köpfe. Sie bildeten eines der typischen Streithansel-Duos der Popmusik: In tiefer Hassliebe verbunden, jederzeit bereit, einander zu erwürgen oder als Alternative einen Welthit ( z.B.
„Hotel California“) zu schreiben.
Im Sommer spielte Frey sein letztes Konzert mit den Eagles. Eine für Dezember geplante Ehrung wurde wegen seines schlechten Gesundheitszustands (er litt an Arthritis und an Dickdarmentzündung) abgesagt. Am 18. Jänner starb Frey an einer Lungenentzündung.
„Frey war der Funke“, erinnert sich Don Henley an seinen Partner. „Er war lustig, stur, sprunghaft, großzügig, tief begabt und getrieben. Ich werde jeden Tag dafür dankbar sein, dass er ein Teil meines Lebens war. Ruhe in Frieden, mein Bruder. Du hast erreicht, was du dir vorgenommen hattest. Und noch einiges mehr.“–