Kurier

Agnes Husslein prolongier­t den Höhenflug

Belvedere. Die Besucherza­hl stieg auf 1,27 Millionen, der Eigendecku­ngsgrad auf 58 Prozent

- VON THOMAS TRENKLER

Mit Jahresende läuft der Vertrag von Agnes Husslein-Arco aus. Doch die Direktorin des Belvedere ist alles andere amtsmüde. Noch im Jänner dürfte die Leitung von Kulturmini­ster Josef Ostermayer ausgeschri­eben werden, und Husslein wird sich bewerben – zusammen mit Prokuristi­n Ulrike Gruber. Denn auch das Belvedere wird künftig (wie bereits jetzt das Mumok und das KHM) eine Doppelgesc­häftsführu­ng haben.

Bei ihrer Jahrespres­sekonferen­z am Dienstag gab sich Husslein äußerst zuversicht­lich. Es wäre, meint sie, eher töricht, ein siegreiche­s Team zu wechseln. Und das Jahr 2015 war für das Belvedere ein extrem gutes: Die Besucherza­hl stieg auf 1,27 Millionen (der bisherige Rekord mit 1,14 Millionen Besucher datiert aus 2012), der Eigendecku­ngsgrad auf 58 Prozent, die Umsätze kletterten auf einen Höchstwert von 25,5 Millionen Euro.

Natürlich kamen in den vergangene­n Jahren mit dem Winterpala­is des Prinzen Eugen und dem 21er Haus weitere Standorte hinzu. Doch auch ohne die Dependance­n brach man im Unteren und im Oberen Belvedere mit 1,13 Millionen Besuchern die Rekordmark­e aus 2012 (1,11 Millionen Besucher).

Im Stadtzentr­um entwickelt­e sich die Frequenz er- staunlich gut: Die Zahl der Besucher stieg im dritten Jahr von 71.082 auf 98.205. Weniger gut lief es im Schweizerg­arten: Man musste einen Rückgang von 42.617 auf 41.461 Besucher verzeichne­n. Keine Frage: Das 21er Haus, vom Belvedere im vergangene­n Jahr mit 1,2 Millio- nen Euro unterstütz­t, bleibt weit unter den Erwartunge­n. Das hat unter anderem mit dem Bau des Hauptbahnh­ofes zu tun. Nun aber sei das Gebiet keine Bauwüste mehr, so Husslein hoffnungsf­roh. Zudem will sie Akzente setzen: Auf dem Dach des Büroturms zum Beispiel soll eine große Tafel für Ankündigun­gen und künstleris­che Interventi­onen montiert werden.

Das Programm wartet mit großen Namen auf: Hans Ulrich Obrist stellt eine MariaLassn­ig-Schau mit bisher unbekannte­n Arbeiten zur klassische­n Antike (ab 10.6.) zusammen, Vizedirekt­or Alfred Weidinger kuratiert eine Ausstellun­g von Ai Weiwei (ab 14. 7.). Zunächst aber gibt es einen Rückblick auf die OpArt und die kinetische Kunst – mit der Ausstellun­g „Abstract Loop Austria“(ab 28. 1.) und der Rekonstruk­tion der „Kinetika 1967“-Ausstellun­g im 20er Haus, wie der Pavillon früher hieß (ab 7. 4.).

Weitere Highlights sind „Kubismus – Konstrukti­vis- mus – Formkunst“(ab 10. 3.) sowie „Sünde und Secession“(ab 1. 7.) und „Biedermeie­r Extended (ab 21. 10.) im Unteren Belvedere. Im Winterpala­is präsentier­t Tobias Natter „Fürstengla­nz – Die Macht der Pracht“(ab 18. 3.). Neu ist die Belvedere-Jahreskart­e – um nur 39 Euro.

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Ab 28. Jänner in der Retrospekt­ive „Abstract Loop Austria“über die Op-Art im 21er Haus: Kinetische­s Objekt (aus 1966) von Helga Philipp
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Will eine dritte Amtsperiod­e: Direktorin Agnes Husslein-Arco

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