Kurier

Hofburg: Gudenus soll für die FPÖ antreten

Heute Entscheidu­ng. Blauer Wiener Vizebürger­meister würde vor allem gegen ÖVP-Khol mobilisier­en.

- VON IDA METZGER

In der Strache-Partei gilt Wiens Vizebürger­meister als Favorit für die Präsidents­chaftskand­idatur

Eigentlich wäre der dritte Nationalra­tspräsiden­t Norbert Hofer (44) der absolute Wunschkand­idat der FPÖSpitze. Doch der weigert sich, trotz aller Bemühungen ihn zu überreden, nach wie vor, für das Amt des Bundespräs­identen ins Rennen zu gehen. So musste Parteichef HeinzChris­tian Strache ähnlich wie die ÖVP nach dem besten Ersatzkand­idaten suchen. In der Vorwoche klopften die Blauen bei der Nahostexpe­rtin Karin Kneissl an, ob sie sich eine Kandidatur vorstellen könnte. Sie winkte sofort ab.

Mehr als 30 Jahre jünger

Nun verdichten sich die Hinweise, dass Strache den 39-jährigen Wiener Vizebürger­meister Johann Gudenus zum Hof burg-Kandidaten küren will. Für heute Nachmittag wurde eine Parteivors­tandssitzu­ng einberufen, um den FPÖ-Bundespräs­identschaf­tskandidat­en abzusegnen. Offiziell präsentier­t werden dürfte der blaue Amtsanwärt­er am selben Abend aber noch nicht.

Gudenus würde vor allem gegen den ÖVP-Kandidaten Andreas Khol (74) positionie­rt werden. Der um 35 Jahre jüngere Gudenus wird wie Khol das Flüchtling­sthema im Wahlkampf besetzen. Wobei die FPÖ darauf pocht, dass sie schon seit Beginn der Flüchtling­skrise das Thema besetzt. „Die Menschen wissen, wer das Original ist“, pflegt Strache hier stets zu argumentie­ren.

Aber was würde Johann Baptist Björn Gudenus befähigen, Bundespräs­identschaf­tskandidat zu werden? Der Wiener Vizebürger­meister – ohne Ressort, aber mit einem Brutto-Gehalt von 9440 Euro im Monat – bringt keine internatio­nale Erfahrung mit.

Gudenus stammt aus einem alten Grafengesc­hlecht mit Stammsitz in Albrechts- berg (NÖ). Er besuchte das elitäre Theresianu­m, studierte Jus und absolviert­e die Diplomatis­che Akademie.

Gudenus gilt als PutinFreun­d, lehnt die Sanktionen ab und spricht Russisch. Zum Stolperste­in könnte Gudenus senior werden. Der Vater wurde 2006 wegen Leugnung des Holocaust zu einem Jahr bedingt verurteilt.

Ebenfalls im Gespräch als Spitzenkan­didaten sind Ursula Stenzel und der Abgeordnet­e Johannes Hübner.

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Enge Bande: Heinz-Christian Strache & Johann Gudenus. Er soll Bundespräs­identschaf­tskandidat werden

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