Kurier

FPÖ tanzt auch 2017 in der Hofburg

Akademiker­ball. „Rechtswalz­er“der Burschensc­hafter kommendes jahr im Ausweichqu­artier des Parlaments

- VON BIRGIT SEISER

Am 29. jänner findet der von der Wiener fPÖ ausgericht­ete Akademiker­ball in der hof burg statt, vor den Prunkräume­n wollen wieder Tausende gegner demonstrie­ren. Das Bündnis „jetzt Zeichen setzen“fordert ein mal mehr die Betreiber der hof burg auf , dem „rechtsextr­emen Treiben“nicht tatenlos zuzuschaue­n: „Es liegt in der Verantwort­ung der hofburg-Betreiber, dafür zu sorgen, dass Wien und die Prunkräume der Republik nicht länger ein mal pro jahr zum Zentrum des von Rassismus, Antisemiti­smus und auch Sexismus durchtränk­ten europäisch­en Rechtsextr­emismus werden“, erklärt das aus über 30 organisati­onen bestehende Bündnis.

Trotz des Credos „Blockieren und Unmöglich machen“und jahrelange­r Bemühungen von linker Seite, den Akademiker­ball zu verhindern, erfreut sich das umstritten­ste Event des Ball-kalenders heuer größerer Beliebthei­t. laut Veranstalt­er kommen 2016 wieder mehr gäste als in den jahren zuvor.

noch mehr zur Diskussion anregen, dürfte der Umstand, dass es bereits eine Zusage für das Event am 3. februar 2017 gibt. laut hof burg- management ist „eine vorläufige Terminplan­ung für die Ballsaison 2017 aufgesetzt und darin der Termin für den Akademiker­ball vorgemerkt.“

Grüner Antrag vertagt

Doch gerade 2017 stößt der Veranstalt­ungsort auf bisher nie dagewesene kritik, denn das Parlament zieht in die gleichen Räumlichke­iten. Weil das hohe haus saniert wird, tagen Bundes- und nationalra­t vorübergeh­end in der hof burg.

Schon im vergangene­n Sommer versuchten die grünen, dem Akademiker­ball den bisherigen Veranstal- tungsort zu nehmen. mit einem Entschließ­ungsantrag wollte der grüne nationalra­t harald Walser eine Änderung des Pachtvertr­ages mit der hof burg-Betreiberg­esellschaf­t herbeiführ­en. Dieser Antrag wurde mit Zustimmung von ÖVP und SPÖ zunächst vertagt und schließlic­h vergessen. Dementspre- chend fällt Walsers kommentar aus: „Diese leute und der Ball schädigen das Ansehen der Demokratie.“

Das Besucherpl­us führt der Veranstalt­er auf die bisher wenig erfolgreic­hen Blockadeve­rsuche zurück. obwohl die „offensive gegen Rechts“bereits monate vor dem Ball ankündigte, dass es 2015 der letzte sein sollte, wurde trotz riesiger Demo nichts aus diesem Vorhaben. „Das liegt an der Sicherheit­sstrategie der Polizei, die in den vergangene­n jahren besser wurde. Unsere gäste trauen sich wieder zu kommen“, sagt Ball-organisato­r und Wiener fPÖ-gemeindera­t Udo guggenbich­ler.

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Drinnen Walzer, draußen Demo: Seit Jahren versuchen linke Aktivisten, den Akademiker­ball zu verhindern
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