„Ich seh, ich seh“räumte groß ab
Beste Produktion – Zum sechsten Mal wurden die Österreichischen Filmpreise vergeben
Die heimische Filmbranche versammelte sich Mittwochabend – zum zweiten Mal nach 2014 – im niederösterreichischen Grafenegg, um die besten Produktionen des Jahres in 16 Kategorien auszuzeichnen. Und man setzte ein deutliches politisches Zeichen: Als Assistenten kamen mit jedem Moderator (insgesamt sieben) zwei Flüchtlinge auf die Bühne. Das passte zur siegreichen Doku „Lampedusa im Winter“von Regisseur Jakob Brossmann. „Die Obergrenze tötet“, sagte Brossmann in seiner berührenden Rede. Er bekam Standing Ovations. Auch Schauspielerin und Moderatorin Hilde Dalik, zu deren Theaterprojekt die Flüchtlinge auf der Bühne gehörten, schlug in diese Kerbe und beklagte mangelnde Solidarität mit Flüchtlingen.
Mit sechs Nominierungen ging der Horrorfilm „Ich seh Ich seh“von Veronika Franz und Severin Fiala als Favorit ins Rennen und wurde mit insgesamt fünf Auszeichnungen zum Abräumer des Abends. Der Psychothriller wurde in den Kategorien „Bester Spielfilm“, „Beste Regie“, „Beste Kamera“, „Beste Maske“, und „Bestes Szenenbild“ausgezeichnet.
Im Überblick: Die Beste weibliche Hauptrolle: Ulrike Beimpold für „Superwelt“, Beste männliche Hauptrolle: Johannes Krisch für „Jack“. Beste weibliche Nebenrolle: Gerti Drassl („Ma Folie“), Beste männliche Nebenrolle: Christopher Schärf („Einer von uns“); Beste Kamera: Martin Gschlacht („Ich seh Ich seh“), Bestes Kostümbild: Renate Martin, Andreas Donhauser („Casanova Variations“); Beste Maske: Roman Braunhofer, Martha Ruess („Ich seh Ich seh“); Beste Musik: Oliver Welter, Herwig Zamernik („Jack“) Bester Schnitt: Evi Romen („Ca- sanova Variations“) Bestes Szenenbild: Johannes Salat, Hubert Klausner („Ich seh Ich seh“), Beste Tongestaltung: William Edouard Franck, Veronika Hlawatsch, Bernhard Maisch („Jack“). Verlierer des Abends: Murnbergers „Das ewige Leben“– fünf Nominierungen, kein Preis.