„Wien um 1900“trifft „Wien nach 1960“im Museum moderner Kunst anno 2016
Mumok. Das Museum fuhr mit Pop Art einen Besucherrekord ein – Aktionismus und Malerei prägen 2016.
Es sei die richtige Entscheidung gewesen, die Schau „Ludwig Goes Pop“sieben Monate – von Mitte Februar bis Mitte September 2015 – zu zeigen, bekräftigte Karola Kraus, Direktorin des Wiener mumok, am Mittwoch. Auch wenn der Bau im MuseumsQuartier in dieser Zeit langsam aus der medialen Wahrnehmung verschwand, sammelte die Schau still Besucher: Rund 120.000 Personen sahen die Werke von Warhol, Lichtenstein & Co.
Steilvorlage
2015 wurde mit insgesamt 210.000 Besuchern zu einem Rekordjahr – 2007 hatte man zwar 243.000 Besucher gezählt, allerdings inklusive Fremdveranstaltungen.
An diese Marke 2016 anzuschließen wäre heuer das Ziel, obwohl Kraus erklärt, dass „einem Museum für zeitgenössische Kunst in Wien von den Besucherzahlen her Grenzen gesetzt sind“.
Die Grenzen des Zeitgenössischen werden in der neuen Saison aber ohnehin in Richtung der Klassischen Moderne ausgeweitet: Unter dem Motto „Körper, Psyche und Tabu“widmet sich eine Schau von 4.3. bis 16.5. den Bezügen zwischen dem Wiener Aktionismus und der Welt von Klimt, Schiele & Co.
Kursorisch hatte das Leopold Museum dies 2011–’12 thematisiert („Melancholie und
Provokation“), die von Eva Badura-Triska kuratierte Schau soll nun aber mehr Leihgaben aus Wiener Museen ins mumok bringen als je zuvor.
Ab Sommer zeigt das Museum die derzeit in Mün- chen laufende Schau „Painting 2.0 – Malerei im Informationszeitalter“(4. 6.–6. 11.), eine Retrospektive des slowakischen Künstlers Július Koller (25. 11. 2016–18. 4. 2017) ist das dritte Großprojekt. Zusätzlich würdigt man „Pioniere der Nachkriegsmoderne“
(12. 5. 2016–5. 3. 2017) und das Sammler-Ehepaar Dieter und Gertraud Bogner, das dem mumok seit 2007 regelmäßig Werke schenkt
(25. 11. 2016–18. 4. 2017).
Neuer Sponsor Kapsch
Als neuen Gönner konnte das mumok die Kapsch AG gewinnen: Der Technologiekonzern finanziert einen neuen Kunstpreis, der neben 5000 € Preisgeld noch eine mumok-Einzelausstellung und den Ankauf einer Arbeit für die Museumssammlung beinhaltet. Der Preis ersetzt ein Arrangement, das das mumok bisher mit der Baloise-Versicherung unterhielt.