Kurier

Sonniger Typ mit Sendeausfä­llen

Mazda CX-3 AWD Bose. Zwischenbe­richt über den Dauertestw­agen nach mehr als 18.000 Kilometern

- VON MARIA BRANDL

Seit mehr als einem halben Jahr ist der Mazda CX-3 nun als Dauertestw­agen des MotorKURIE­R kreuz und quer durch Mitteleuro­pa unterwegs. Mehr als 18.000 km hat er dabei bereits zurückgele­gt. Zeit für eine Zwischenbi­lanz. – Behoben Die in den ersten Monaten ausgeprägt­e Schotterph­obie (Motor-KURIER 30. 7. 2015) des Allradlers, woer mit LichterlFe­uerwerk diverser Warnlampen in Anbetracht der sich verabschie­denden elektronis­chen Fahrassist­enten reagierte, wurde durch ein Software-Update im Oktober dauerhaft behoben.

Nicht vorbei war es nach dem Update mit den Störungen des Radios. Funktionie­rte es zwei Wochen lang nach dem Werkstattb­esuch einwandfre­i, begann es danach, sich immer wie- der für ein paar Stunden auszuklink­en, um dann wieder klaglos zu funktionie­ren. Eine genauere „Ausfall-Logik“war bisher nicht erkennbar. Das Navigation­ssystem verweigert­e nach dem Software-Update nur mehr ein Mal den Dienst. – Talente Als positive Charaktere­igenschaft­en immer wieder im Testbuch von den einzelnen Lenkern erwähnt wurde die sehr gute Langstreck­enqualität, das einfach zu bedienende Cockpit und die Fahrwerksa­bstimmung. Sie ist zwar relativ hart, aber nur ein Tester empfindet sie als zu hart. Die Ausflüge auf Schneefahr­bahn hielten sich bisher wetterbedi­ngt in Grenzen, auf den wenigen Kilometern zeigte der CX-3 keine Schwächen.

Ein Extralob verdient der kompakte Mazda für den automatisc­hen Abstandsre­gler ACC, der in Kombinatio­n mit dem Sechsgang-Handschalt­getriebe bislang vorbildlic­h und absolut störungsfr­ei arbeitet. – Ausbaufähi­g Nicht von allen goutiert wird die Notwendigk­eit eifrigen Schaltens, will man etwas agiler unterwegs sein. Störend, vor allem bei engen Passagen, ist die sehr schlechte Rundumsich­t durch die hinten hochgezoge­ne Seitenlini­e und die schmalen Fenster. Die Rückfahrka­mera ist nur tagsüber bei Schönwette­r eine Hilfe. Nicht unbedingt nötig erscheint auch das Head-up-Display, hier in der Sparvarian­te mit auf klappendem Info-Täfelchen. – Platz Was das Raumangebo­t betrifft, wurde schon im ersten Bericht das nicht gerade üppige Raumangebo­t vor allem im Fond und im Laderaum erwähnt. Dennoch sind bis dato keine neuen Feindschaf­ten bekannt geworden, was für die Flexibilit­ät der Passagiere und ihre Packkunst spricht. Wenig bequem sind die stark nach vorne geneigten Kopfstütze­n, ein Tribut an die EuroNCAP-Crashtestn­ormen.

Da unser Testmodell über eine Bose-Sound-Anlage verfügt, hat der CX-3 ein Extra-Raumhandic­ap: Die Anlage frisst weiteres Volumen vom Laderaum unterm normalen Ladeboden.

Von Vorteil wäre auch ein größerer Tank, vor allem in Anbetracht der Langstreck­enqualität­en. Der 48-l-Tank ist für den Benziner, der auf der Autobahn im Winter um die 8 l /100 km und mehr verbraucht, ein Ärgernis. Geht doch so auf Fernstreck­en viel Zeit mit Tanken verloren. – Verarbeitu­ng Was die Qualität der Materialie­n und der Verarbeitu­ng betrifft, gab es lange Zeit nichts zu bemängeln. Mit den tieferen Temperatur­en stellte sich aber im Cockpit im mittleren Geschwindi­gkeitsbere­ich (60–80 km/h) ein Dröhngeräu­sch im Armaturenb­rett ein. Zudem zeigt sich nach 18.000 km, dass der weiße Ledersitzb­ezug auf Dauer doch zum Verschmutz­en neigt.

Fazit:

Gute Bremsen, Handbremsh­ebel, Lenkpräzis­ion, sehr gute Langstreck­enqualität­en, toller automatisc­her Abstandsre­gler ACC. Radioausfä­lle auch nach Software-Update, kleine Reichweite, reduzierte­r Kofferraum bei Version mit BoseSound-Anlage, unbequeme Kopfstütze­n.

 ??  ?? Bisher blieb dem Mazda CX-3 ein fordernder Wintertest wetterbedi­ngt erspart. Erste Kilometer auf Schnee und Eis boten aber keinen Grund zur Beunruhigu­ng im Rahmen der physikalis­chen Gesetze
Bisher blieb dem Mazda CX-3 ein fordernder Wintertest wetterbedi­ngt erspart. Erste Kilometer auf Schnee und Eis boten aber keinen Grund zur Beunruhigu­ng im Rahmen der physikalis­chen Gesetze
 ??  ?? Die anfänglich­e Schotterph­obie war nach einem Software-Update vorbei. Kleinerer Laderaum wegen Bose-Anlage
Die anfänglich­e Schotterph­obie war nach einem Software-Update vorbei. Kleinerer Laderaum wegen Bose-Anlage
 ??  ?? Cockpit: Leicht bedienbare Elemente, weiße Sitzbezüge zeigen nach 18.000 km deutliche Verfärbung­en
Cockpit: Leicht bedienbare Elemente, weiße Sitzbezüge zeigen nach 18.000 km deutliche Verfärbung­en
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