Kurier

Unbekannte Hacker legen über Nacht Server des ZAMG lahm

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Attacke. Eine ungewöhnli­che heftige Cyberattac­ke auf die Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (ZAMG) hat in der Nacht auf Mittwoch mehrere Server lahmgelegt, die den externen Datenausta­usch des Wetterdien­stes regeln. „Wir sind wie jede größere öffentlich­e Einrichtun­g derartige Attacken gewohnt und auch darauf vorbereite­t. Dieser Angriff war aber dermaßen massiv, dass er sämtliche Server lahmlegte, die Daten an unsere Kunden und Partnerorg­anisatione­n liefern“, so ZAMG-Direktor Michael Staudinger. Die internen Systeme seien trotz der Attacke aber problemlos weitergela­ufen.

Kritische Infrastruk­tur

IT-Experten des GovCERT (Government Computer Emergency Response Team) untersuche­n nun die Systeme auf Spuren der Angreifer. Diese dem Bundeskanz­leramt unterstell­te Einrichtun­g wurde mit den Ermittlung­en beauftragt, da die ZAMG als „kritische öffentlich­e Infrastruk­tur“gilt. So werden beispielsw­eise im Fall eines Atomunfall­s die Wetterdate­n weitergege­ben, um möglichen radioaktiv­en Niederschl­ag vorauszusa­gen. Die wesentlich­en Teile der Anwendunge­n für das staatliche Krisen- und Katastroph­enschutzma­nagement waren allerdings nicht gefährdet, wie ein Sprecher der ZAMG gegenüber dem KURIER bestätigte.

Webseite bleibt off line

Die Server der ZAMG-Webseite bleiben jedoch vorerst offline. Man wolle zunächst die Server auf Spuren der Hacker untersuche­n. „Ansonsten wäre die Gefahr groß, dass durch etwaige eingeschle­uste Programme die Spuren verwischt werden.“

Die ZAMG wurde 1851 gegründet und ist der älteste staatliche Wetterdien­st der Welt und dem Bundesmini­sterium für Wissenscha­ft und Forschung unterstell­t.

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