Kurier

Verlängeru­ng der Wehrpflich­t?

Wehr-Verbände. Grundwehrd­ienstzeit soll wieder acht Monate dauern

- – W. THEURETSBA­CHER

Die Flüchtling­sproblemat­ik befeuert nun auch wieder die Wehrdienst­debatte. Beim dritten „Tag der Wehrpflich­t“im Wiener Raiffeisen-Forum forderten Proponente­n der „Plattform Wehrpflich­t“die Rückkehr zum früheren Wehrdienst­modell mit sechs Monaten Grundwehrd­ienst und zwei Monaten verpflicht­ende Waffenübun­gen.

Die Wehrpflich­t erfährt europaweit eine Renaissanc­e. Zuletzt hatte sich Schwedens Außenminis­terin Margot Wallström für eine Wiedereinf­ührung von Wehrpflich­t und Zivildiens­t ausgesproc­hen. Solche Diskussion­en kann sich Österreich ersparen, nachdem sich bei der Volksbefra­gung am 20. Jänner 2013 eine große Mehrheit der Bevölkerun­g für die Beibehaltu­ng der Wehrpflich­t ausgesproc­hen hatte.

Die „Plattform Wehrpflich­t“, ein Zusammensc­hluss aller wehrpoliti­sch relevanten Verbände, beobachtet seither mit kritischen Augen die Umsetzung des Volkswille­ns. Erich Cibulka, Sprecher der Plattform, beklagt, dass die Wehrpflich­t „ausgehunge­rt“werde. Und das beträfe nicht nur das fehlende Geld für die Überstunde­n des Ausbildung­spersonals, sondern die gesamte Struktur. Gefordert wird daher: „Wiederhers­tellung eines einsatzfäh­igen Bundesheer­es“, ein „Stopp des Ausverkauf­s von Waffen, Fahr- zeugen und Liegenscha­ften“sowie des „finanziell­en Ausblutens“des Heeres.

Außerdem sei die Anhebung der Grundwehrd­ienstzeit von derzeit sechs auf acht Monate notwendig. Cibulka: „Im Jahr 2006 wurde die Grundwehrd­ienstzeit von acht auf sechs Monate gekürzt mit der Begründung, dass der Grenzeinsa­tz an der damaligen SchengenGr­enze im Osten beendet sei.“Diese Maßnahme sei sofort zu widerrufen.

Auch die Junge ÖVP will wieder Rekruten an die Grenze schicken. JVP-Chef Stefan Schnöll: „Nur dadurch können unsere Polizisten wieder ihrer Kernaufgab­e im Inland nachgehen.“

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