IS-Terrormiliz zerstört ältestes christliches Kloster
Sankt Elias. Fotos zeigen: Es ist nichts mehr übrig
Sankt Elias galt als das älteste christliche Kloster im Irak. Satellitenaufnahmen zeigen nun, dass die Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) die heilige Stätte komplett dem Erdboden gleichgemacht hat. Die US-Regierung reagierte mit Empörung, der Vatikan mit Trauer auf die Zerstörung. Die Vereinten Nationen sprachen von einem Kriegsverbrechen. Laut Medienberichten soll das Kloster „richtiggehend pulverisiert“worden sein.
Luftaufnahmen
Das Elias-Kloster wurde etwa im Jahr 590 von assyrischen Mönchen errichtet. Lange galt das auf einem Hügel gelegene festungsartige Kloster als christliches Zentrum in der Region um Mossul. ISTerroristen haben die Stätte offenbar schon im Jahr 2014 zerstört. Der Fall löste aber erst jetzt internationales Aufsehen aus, weil die Nachrichtenagentur eine amerikanische Firma damit beauftragt hatte, Vorher-NachherFotos von der heiligen Stätte zu erstellen. Die Bilder der Firma Digital Globe demonstrieren nun das ganze Ausmaß der Zerstörung: Von den Mauern des histori- schen Sankt-Elias-Klosters ist nichts mehr übrig.
Es sei böse und dumm gewesen, das Kloster zu zerstören, erklärte UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokowa. Der Schritt zeige jedoch auch, „wie viel Angst die Extremisten vor der Geschichte haben“. Und: „Unabhängig von ihren unbarmherzigen Verbrechen werden die Extremisten die Geschichte nie auslöschen können“, so Bokowa.
Die IS-Terrormiliz hat aus religiösem Fanatismus bereits viele weitere Kirchen, Klöster, Grabstätten, Gedenkschreine und Moscheen zerstört. Im August etwa vernichteten die Dschihadisten das christliche Kloster Mar Elian in Zentralsyrien. Auf Propagandabildern im Internet zeigten die Extremisten, wie sie die Mauern des Gebäudes mit Planierraupen niederreißen.
Auch zahlreiche wertvolle Kulturdenkmäler wurden vom IS vernichtet. Im syrischen Weltkulturerbe Palmyra etwa haben die Islamisten bereits viele Bauwerke in Schutt und Trümmer gelegt. Zuletzt sprengten die Dschihadisten den fast 2000 Jahre alten Triumphbogen.