Kurier

Fernbusse wollen mit Billigstpr­eisen den osteuropäi­schen Markt aufrollen

Joint-Venture. Blaguss fährt künftig unter deutscher FlixBus-Flagge durch Osteuropa.

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Europas größter Fernbusanb­ieter, FlixBus, expandiert mit dem burgenländ­ischen Familienun­ternehmen Blaguss nach Zentral- und Osteuropa. Für Blaguss sind die Verbindung­en nach Tschechien, Ungarn, Kroatien, Slowenien oder in die Slowakei nicht neu. Sie sind bereits seit den 1970er-Jahren im Osten unterwegs. Neu ist aber das Joint-Venture mit FlixBus, und dass die Strecken nun mit den grün gebrandete­n Bussen gefahren werden, und vom deutschen Start-up verkauft werden.

Blaguss hat in der Region derzeit knapp über 30 Busse im Einsatz. „In einem Jahr sollen es mehr als hundert Busse sein“, gibt FlixBus-Geschäftsf­ührer André Schwämmlei­n das Ziel vor. Nach und nach sollen auch kleinere Städte angefahren werden. Für 2017 ist der Start in Rumänien, Bulgarien, Bosnien und Serbien geplant.

Im Vorjahr hat die erst 2013 gegründete FlixBusGru­ppe 20 Millionen Fahrgäste transporti­ert – auch dank der Fusion mit dem Konkurrent­en MeinFernbu­s.

Vermittler

Die Plattforme­n besitzen keine Busse, sie sind Vermittler. Aktuell fahren rund 200 Unternehme­n mit insgesamt 1000 Bussen für FlixBus. Die Plattform übernimmt die Streckenpl­anung, den Vertrieb und die Preisgesta­ltung. Diese hat sich FlixBus bei den Airlines abgeschaut: Was das Ticket kostet, entscheide­n Angebot und Nachfrage – und der Zeitpunkt des Kaufes. Die Fahrt Wien – Berlin dauert z.B. knapp neun Stunden und ist ab 22 Euro buchbar.

Aus Sicht von Thomas Blaguss sind solche Plattforme­n die Zukunft. „Bus fahren kann schnell jemand, entscheide­nd ist, wie gut der Vertrieb funktionie­rt“, sagt der Unternehme­r, der eine Flotte mit 400 Fahrzeugen hat. Die Zusammenar­beit mit Eurolines – 32 Busunterne­hmen, die ein europaweit­es Fernbus-Netz betreiben – hat er beendet. Der Konkurrenz­druck steigt. Die Deutsche Bahn steigt ins Geschäft ein, die ÖBB haben ähnliche Pläne und aus England drängt die Megabus-Linie in den Markt. Die deutsche Post gab bekannt, dass sie ab 12. Februar acht Mal täglich zwischen Innsbruck und dem Münchener Flughafen fahren wird.

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