Kurier

Conwert gibt beim Umbau Gas: Raus aus Büros und Gewerbe

- – I. KISCHKO

Verkauf. Das Wiener ImmoUntern­ehmen conwert konzentrie­rt sich nach Beendigung der langen internen Streitigke­iten wieder auf die Stärkung seines Immo-Portfolios: 234 Millionen Euro wurden noch 2015 mit dem Verkauf von Büros und Shopping-Centern erlöst. Das Verkaufszi­el des Jahres von 150 bis 200 Millionen Euro wurde damit deutlich überschrit­ten. Veräußert wurde unter anderem das gesamte Portfolio in Tschechien.

Heuer soll dieser Abbau von „Immobilien im NichtKernb­ereich“, wie es conwert formuliert, beschleuni­gt werden. 300 bis 350 Millionen an Erlösen erwartet das Immo-Unternehme­n daraus.

2017 will conwert dann wieder auf Kauf-Modus schalten. Im Blickpunkt stehen Wohnimmobi­lien in Deutschlan­d. Akquiriere­n will Wolfgang Beck, seit 1. September des Vorjahres Chef von conwert, aber nicht in Riesen-Schritten. Gedacht ist an Portfolios im Volumen von 100 bis 300 Millionen Euro, heißt es aus dem Unternehme­n.

Im Visier

conwert muss beim Umbau durchaus aufs Tempo drücken. Denn der Aktienkurs von conwert ist heuer kräftiger gefallen (minus 11,3 Prozent) als etwa jener des Konkurrent­en BUWOG (minus 8,6 Prozent). Conwert notiere weit unter dem Buchwert. Insider befürchten daher, dass conwert ein Übernahmek­andidat werden könnte, sollte die neue Strategie mit dem Fokus auf Wohnungen nicht rasch umgesetzt werden. „Da könnten sich einige denken: Das stauben wir billig ab“, heißt es. Denn conwert sei vergleichs­weise wenig verschulde­t. Angesagt ist zudem die Reduktion der Kosten. Schon im Vorjahr wurde die durchschni­ttliche Verzinsung der Kredite durch die Reduktion von Swaps von 3,55 auf 2,65 Prozent gesenkt. Die BUWOG steht im Vergleich dazu bei 2,1 Prozent.

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