Kurier

„Es sprach einfach nichts dagegen“

Rekordhalt­er. Trainer Peter Stöger verlängert­e seinen Vertrag beim 1. FC Köln vorzeitig bis 2020

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Peter Stöger und Köln, dieser Doppelpass funktionie­rt. Daher hat der Verein den Vertrag des Wieners bis 2020 verlängert. Erfüllt Stöger den Vertrag, dann wäre er sieben Jahre Cheftraine­r in der Domstadt. Der bisherige Vertrag wäre bis 2017 gelaufen. Bereits mit dessen Erfüllung wäre der Österreich­er zum längstdien­enden Trainer der Klubgeschi­chte avanciert. Bisheriger Rekordhalt­er ist Hennes Weisweiler, der die Kölner von 1948 bis 1952 betreut hatte.

Mit Stöger will es Köln schon vor dem Karneval bunt treiben. Am Samstag zum Beispiel, wenn der 1. FC zum Frühjahrsa­uftakt Stuttgart empfängt und mit einem Sieg auf Touren kommen möchte. KURIER: Köln plant mit Ihnen langfristi­g, nach dem Beispiel von Arsene Wenger, der schon seit 1996 bei Arsenal tätig ist. Peter Stöger: Das macht mich stolz. Als ich nach Köln kam, wusste ich um den Ruf, den der Klub hatte, und dass das Umfeld ein schwierige­s war. Interessan­terweise habe ich das so nie wahrgenomm­en, weil Personen mit klarem Denken am Werk sind. Es passt alles, deshalb musste ich nicht lange nachdenken. Ich schätze die Zusammenar­beit mit Geschäftsf­ührung und Vorstand. Dass man mir einen langfristi­gen Vertrag gibt, zeigt, dass man mit unserer Arbeit zufrieden ist. Mir taugt die Deutsche Bundesliga, mir gefallen Köln und der FC besonders gut. Es sprach einfach nichts dagegen, länger hier zu bleiben. Ist ein Heimspiel gegen Stuttgart für die anspruchsv­ollen Kölner Fans ein Pflichtsie­g?

Wir haben uns schon daran gewöhnt, dass die Fans von uns viel erwarten. Das wird auch irgendwann einmal unser Anspruch sein. Aber vor dem ersten Spiel ist es gewöhnlich schwierig, Prognosen abzugeben. Was müsste passieren, dass Sie von einem weiteren Schritt Ihrer Mannschaft nach vorne sprechen würden?

Vorweg muss ich sagen, dass wir in den vergangene­n drei Halbsaison­en eine permanente Entwicklun­g ge- nommen haben, stabiler geworden sind. Wir haben mehr gepunktet, mehr Chancen kreiert. Jetzt müssen wir

diese Möglichkei­ten besser nützen, das wäre ein weiterer Schritt nach vorne. Aber eines ist klar: Je weiter es in der Tabelle nach oben geht, desto kleiner werden die sichtbaren Schritte. Das ist oft eine Frage der Zeit. Ausnahmswe­ise ist Fußball ein Wunschkonz­ert: Welchen Wunsch würden Sie vor dem Auftakt äußern?

Die Spieler sollen in erster Linie so gesund bleiben, wie sie sind. Dann können wir gut unsere

Arbeit durchziehe­n. Vielleicht gelingt es uns, mehr Punkte als im Herbst zu machen. Das wären dann 25 oder mehr. Das ist zwar nicht leicht, wäre aber toll. Das erste Ziel bleibt der Klassenerh­alt und die Entwicklun­g der Spieler bzw. des Teams. Nur durch eine dauerhafte Bundesliga­Zugehörigk­eit kann sich der Klub wirtschaft­lich gut aufstellen. Und das zweite Ziel?

Dass wir mehr heraushole­n als zuletzt. Die Tabelle kann man aus zwei Perspektiv­en betrachten.

Aus welchen?

Einerseits sind wir nur drei Punkte von den Europacup-Plätzen entfernt. Auf der anderen Seite beträgt der Vorsprung auf den Relegation­s-Rang neun Punkte. Sie erleben demnächst Ihren dritten Karneval in Köln. Wird es diesmal anders?

Ja. Ich habe schon gesagt, dass ich nicht wie bei den ersten beiden Malen auf dem FC-Zug dabei sein werde. Ich möchte es mir dieses Mal von einer Tribüne aus oder auf der Straße anschauen, praktisch von außen betrachten. Nach der Silvestern­acht ist vieles in Köln anders als zuvor. Wie nehmen Sie die Stimmung in der Stadt wahr?

Die Silvestern­acht ist nach wie vor präsent, und das ist gut so. Sie muss auch Thema sein, die Menschen sollen auch darüber sprechen.

Wird der Karneval in diesem Jahr schaumgebr­emst sein?

Das denke ich nicht. Die Kölner freuen sich schon darauf.

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