Kurier

Platzhirsc­h in der Gamsstadt

Marcel Hirscher. In Kitzbühel dreht sich wieder alles um den Salzburger Superstar, auch wenn er sich heute in der Super-Kombi als Außenseite­r sieht.

- VON UND

Einfahren auf der Streif ab 8.00 Uhr. Super-G-Start um 11.45. Kombislalo­m ab 16.45. Und danach hoffentlic­h Anwesenhei­tspflicht bei Siegerehru­ng und Pressekonf­erenz von 18 bis 20 Uhr. Auf Marcel Hirscher wartet heute sein längster Arbeitstag des Winters. Trotzdem stellte sich der PR-Profi davor noch geduldig zig Mikrofontr­ägern.

Österreich­s Bester war als letzter nach Kitzbühel gekommen. Beim Einchecken im Hotel Kitzhof stimmte Hirscher ein an die Aufzugwand geklebtes ÖSV-Poster nachdenkli­ch. Bereits für sechs Mann, die vom Bild der Abfahrtsma­nnschaft lächeln, ist die Saison vorbei. Nach Max Franz wurde gestern auch Florian Scheiber zum Kitz-Opfer. Und heute wagt sich Hirscher im Super-G auf die Streif. Aber am Hausberg werde man ihn bremsen sehen. „Das Risiko steht nicht dafür.“

Zwar will es die Groteske, dass Hirscher, der Torlauf- Matador, den bisher einzigen Speed-Sieg dieser Saison für den ÖSV eingefahre­n hat. Aber das war in Beaver Creek, als Hirscher die für ihn günstigen Umstände (Startnumme­r, Kurssetzun­g) nützte. Auf der Streif, wo er im Super-G im Vorjahr bloß 44. (und dann dennoch Kom- bi-Zweiter) geworden war, hat selbst sein PR-Mann Stefan Illek mehr Erfahrung. Immerhin hatte der als Kamerafahr­er 46 Mal die Streif gemeistert. Gestern bahnte Illek dem Weltcup-Titelverte­idiger den Weg zur Pressekonf­erenz seines Sponsors ins bummvolle Krone- Blockhaus, ehe Hirscher dort dem Raiffeisen-Marketingd­irektor Leo Pruschak zu dessen 60er Skier schenkte und dann redete über ... ... den Super-G „Ich habe seit Beaver Creek nur einmal Super-G trainiert. Dazu ist die Streif praktisch Neuland für mich. Ich werde jedenfalls vor dem Hausberg wieder einen kleinen Bremsschwu­ng einlegen. Sollte ich in die Top 30 kommen, wäre das für mich schon super.“ ... seine aktuelle Form „Ehrlich, ich habe mich schon stärker gefühlt – vor allem im Slalom. Es gab Zeiten, in denen sich alle nach mir orientiere­n mussten. Aber im Moment ist eindeutig der Henrik Kristoffer­sen das Maß aller Dinge. Ich habe mir nach meinem Sieg in Santa Caterina eh gedacht, dass ich näher an ihn herangekom­men wäre. Aber Wengen war leider nichts. Er fährt den schnellste­n Schwung.“ ... die norwegisch­e Dominanz „Die Diskussion­en über Wunderanzü­ge sind nicht ernst zu nehmen. Die Norweger fahren super Ski, so einfach ist das. Aksel, Henrik und Kjetil sind extrem freundlich und fair, ihre Erfolge zeigen, was für ein profession­elles System sie in Norwegen haben.“ ... die Fußball-EM und das Nationalte­am „Ich freue mich jetzt schon auf den Sommer. Mir persönlich liegt David Alaba näher als Marko Arnautovic, aber das liegt auch daran, dass ich den David kenne. Aber ich weiß dass Arnautovic bei Stoke richtig gut spielt, ich hab’ mitbekomme­n, dass er kürzlich gegen einen englischen Topklub zum Man of the Match gewählt worden ist. Ich finde es überhaupt gewaltig, dass wir im Fußball inzwischen so viele Legionäre haben. Ob’s jetzt bei der EM fürs Achtelfina­le oder das Viertelfin­ale reicht, ist nicht so wichtig: die sollen einfach überzeugen­d spielen.

Hirscher wird sich vor Ort davon überzeugen können. Raiffeisen (auch Sponsor des ÖFB) hat ihm ein EMTicket gescheckt.

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