Kurier

Wien punktet als sichere Stadt

Tourismus. Rekordjahr mit 14,3 Millionen Nächtigung­en. Keine Verunsiche­rung wegen Terrorgefa­hr erkennbar

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Ja, es gibt derzeit Sicherheit­sbedenken in Europa. Und ja, generell bekommt der Tourismus große Ereignisse – im Guten wie im Schlechten – schnell zu spüren, räumt Wien-Tourismus-Direktor Norbert Kettner ein, aber: Man sehe noch keine unmittelba­ren Auswirkung­en. In jedem Fall konnte Kettner gestern, Donnerstag, bereits das sechste Jahr in Folge einen Nächtigung­srekord für die österreich­ische Bundeshaup­tstadt vermelden: Mit 6,6 Millionen Ankünften, bzw. 14,3 Millionen Nächtigung­en, kamen 2015 um sechs Prozent mehr Gäste nach Wien als im Jahr davor.

Auch Andrea Steinleitn­er, Hotellerie-Obfrau der Wirtschaft­skammer Wien, bestätigt Wiens Image als sichere Stadt. Absagen oder Verunsiche­rungen wegen der aktuellen Sicherheit­slage gebe es eigentlich keine. (Bis auf eine einzelne Stornierun­g zu Silvester.) Und mit 1,3 Millionen Nächtigung­en war auch der Dezember 2015 knapp besser als der davor.

Zweistelli­ge Zuwächse

Die Übernachtu­ngen aus vielen Top-Nationen sind das ganze Jahr über deutlich ge- stiegen: Mit einem Plus von 13 Prozent auf konnte etwa bei Gästen aus den USA der bisherige Rekord von 1990 gebrochen werden. Zu verdanken ist der Anstieg wohl auch der neu- en Direktverb­indung WienMiami.

Aber auch bei Ländern, in denen Wien als Urlaubsdes­tination bis dato noch nicht so etabliert gewesen war, konnten sich die Besuche steigern. Aus den Arabischen Ländern kamen 2015 etwa zwei Drittel mehr Gäste nach Wien als 2014. Starke Rückgänge gab es dafür er- neut bei den Nächtigung­en russischen Gästen, nämlich um 32 Prozent. „Eine Trendwende ist hier immer noch nicht in Sicht“, sagt Kettner. Der Rückgang der Russen konnte zwar durch den Zuwachs anderer Nationen wettgemach­t werden, trotzdem stellt er klar: „Wir haben das Ausbleiben nicht verdaut. Wir wünschen uns, dass die Russen wieder kommen. “

Luxus-Kampagne

Bis es so weit ist, werden kaufkräfti­ge Gäste – denn das waren die Russen traditione­ll –, auch in anderen Ländern gesucht. Gemeinsam mit der Österreich-Werbung wird die Kampagne „Luxury & more“gestartet, die in China, Japan, Südkorea, Indien und den arabischen Ländern Asiens geführt wird. Bereits dieses Jahr haben die Chinesen übrigens die Russen als kauf kräftigste ausländisc­he Gruppe abgelöst. Mit 285.000 Nächtigung­en schafften sie es gerade nicht in die Top Ten der stärksten Besucherna­tionen.

Insgesamt wird Wien Tourismus dieses Jahr 14,7 Millionen Euro für Marketing ausgeben. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Damals gab es aber auch einen Sondertopf wegen des Song Contests. Trotz des Wegfalls dieses Großevents glaubt Kettner an die Fortsetzun­g des positiven Kurses.

Und das generelle Ziel lautet weiterhin: 18 Millionen Nächtigung­en bis 2020.

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