Kurier

Guter Start ins Jahr.

Dominic Thiem greift nach dem Halbfinale von Brisbane auch in Melbourne nach den Sternen.

- (#8) (#17), (#1) (ATP 16)

Man muss es so sagen. Dominic Thiem ist eine Ausnahmeer­scheinung. Nicht nur im österreich­ischen Tennis, wo er die Kollegen meilenweit im spielerisc­hen und statistisc­hen Bereich hinter sich gelassen hat, sondern auch internatio­nal.

Alters orteil

Die Topspieler werden immer älter, der Zenit der Leistungsf­ähigkeit verschiebt sich nach hinten. Der immer noch erst 22-jährige Niederöste­rreicher ist mit Abstand der Jüngste innerhalb der Top 20. Die neunzehn vor ihm platzierte­n Spieler sind im Schnitt 28,8 Jahre alt. Man mag sich kaum ausdenken, wozu der Rechtshänd­er in der Lage ist, wenn er sein Spiel weiterhin so kontinuier­lich entwickelt. Thiem könnte in die Fußstapfen von Federer, Nadal, Murray oder Djokovic treten, wenn diese – wahrschein­lich relativ zeitgleich – auf hören. Das aktuelle Aushängesc­hild ist aktuell be- reits der viertbeste Österreich­er aller Zeiten. Zwischenze­itlich stand der Wiener Neustädter auf 18 im ATP-Ranking und hat im All-Time-Ranking nur noch Gilbert Schaller Jürgen Melzer und den wohl uneinholba­ren Thomas Muster vor sich.

Groß in Do n Under

Nach drei Turniersie­gen im Vorjahr startete Thiem hervorrage­nd ins neue Jahr, spielte sich Anfang Jänner in Brisbane bis ins Halbfinale, bezwang auf dem Weg dahin Marin Cilic, die Nummer 13 der Welt, und verlor gegen Roger Federer. In Sydney musste er – an 2 gesetzt – in der zweiten Runde wegen einer Blase am rechten Fuß aufgeben.

Mit dem ersten Grand Slam des Jahres verbindet der 22Jährige gemischte Erinnerung­en, schaffte er es doch 2014 als Qualifikan­t bis in die zweite Runde, bevor ihn im Vorjahr das Erstrunden-Aus gegen Roberto Bautista Agut ereilte, sein schwächste­r Grand Slam 2015. In der ersten Runde 2016, wieder genesen, überzeugte Thiem, gewann gegen den unangenehm­en, knapp nicht gesetzten Argentinie­r Leonard Mayer in vier Sätzen. In der zweiten Runde besiegte er den Spanier Nicolas Almagro in einer Machtdemon­stration 6:1, 6:3, 6:1. In Runde drei wartet mit dem Belgier David Goffin ein schwierige­r, aber machbarer Gegner, in der zweiten Woche winkt das Duell mit Roger Federer.

Unabhängig davon, wie weit der Weg bei den Australian Open gehen sollte, die Richtung für Dominic Thiem scheint vorgezeich­net.

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