Polizist drohte Ex-Freundin wie im Film: „Der Tod kommt auf leisen Sohlen“
Dienst ohne Waffe. „Jetzt bist du dran. Der Tod kommt auf leisen Sohlen“, schrieb ein Wiener Polizist auf dem Internetdienst „WhatsApp“. Auch sonst hatte seine Ex-Freundin wenig zu lachen. Trotz richterlicher Verfügung sendete ihr der Beamte 300 SMS und tauchte an ihrem Arbeitsplatz auf.
Als sie ihm schrieb, dass sie nun einen anderen geheiratet habe, stand der Beamte (in zivil) vor ihrer Wohnung. Er fügte der Frau Blutergüsse an beiden Oberarmen zu und verabreichte ihr eine Ohrfeige. Doch damit nicht genug: Er zeigte seinen WhatsAppKontakten Nacktfotos von ihr. Anschließend drohte er mit Selbstmord. Darüber hinaus fotografierte er das Haus ihres neuen Freundes und verwendete dieses Bild als Profilfoto auf WhatsApp.
Vor Gericht kam der Beamte, der in einem Wiener Polizeianhaltezentrum Dienst versieht, mit einer Diversion (3600 Euro Buße) davon. Er rechtfertige sich damit, dass er sich den Film „Der Tod kommt auf leisen Sohlen“aus dem Jahre 1958 angeschaut und nur auf diesen angespielt habe.
„Nicht tolerierbar“
Doch anschließend musste er auch noch vor die Disziplinarkommission. „Das Verhalten des Beschuldigten gegenüber der Zeugin entspricht nicht dem, was man sich von einem Beamten der Exekutive erwartet. Es ist nicht tolerierbar ...“, hält das nunmehrige Urteil fest. Es sei auch egal, dass dies alles in seiner Freizeit und nicht im Dienst passiert ist. Als Polizist müsste er nämlich bei einem solchen Verhalten (eines anderen) einschreiten.
Der Beamte kam nun mit 200 Euro Buße davon. Auch deshalb, weil er ein Schreiben vorlegen konnte, dass ihm seine Ex-Lebensgefährtin verziehen habe. Aber der Polizist muss zur psychologischen Untersuchung und darf bis auf Weiteres nur ohne Dienstwaffe Dienst versehen.