„Eine Mischung aus Dummheit und Arroganz“
Eishockey. KAC-Manager Oliver Pilloni kritisiert nach dem 0:4 gegen Innsbruck die eigenen Spieler.
Die intensive Faschingszeit beginnt zwar erst, für Spott ist dennoch schon gesorgt in Kärnten. Villach musste sich am Freitag Schlusslicht Laibach 1:2 geschlagen geben, obwohl den Slowenen immer mehr Spieler davonlaufen. Und der KAC blamierte sich mit einem 0:4 gegen Innsbruck.
In dieser Form ist für den KAC in der Qualifikationsrunde eines der beiden Viertelfinal-Tickets außer Reichweite. Konsequenzen wie eine Beurlaubung der enttäuschenden Routiniers wird es laut Manager Oliver Pilloni im KURIER-Gespräch vorerst nicht geben. „Wenn wir am Sonntag in Graz gewinnen, dann sind wir ja wieder dabei.“
Keine Verhandlungen
Für den Manager haben die Leistungen der Spieler aber auch andere Auswirkungen: „Ich bekomme derzeit keine Anrufe der Spielermanager wegen Vertragsverlängerungen.“Beim KAC hat man daher viel Zeit. „Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass uns irgendein Verein einen Spieler wegnehmen will. Wer glaubt, dass zum Beispiel ein Thomas Pöck mit so einer Leistung irgendwo sonst in Österreich einen Vertrag bekommt?“
Ein Glück für die Klagenfurter, dass die hoch dotierten und langfristigen Verträge auslaufen. Für kommende Saison sind nur Ganahl, Strong und Hundertpfund gebunden. Die Brüder Stefan und Manuel Geier werden natürlich auch bleiben.
Die sportliche Krise hat für Pilloni mit der Einstellung zu tun: „Dass beim KAC immer der Trainer die Schuld hat, ist Vergangenheit. Es ist eine Mischung aus Dummheit und Arroganz. Wir haben ein paar falsche Charaktere. Niemand haut einmal ordentlich auf den Busch. Da spielen wir gegen Villach stark, und zwei Tage später verlieren wir in Graz, wo Leute spielen, die bei uns nicht einmal für das Training gut genug wären.“
Nur den in die Kritik geratenen Legionären will Pilloni die Schuld nicht geben: „Wir haben sieben Nationalspieler plus Pöck, Harand und Setzinger. Wenn das dabei herauskommt, dann sieht es umdas österreichische Eishockey schlecht aus.“
Villach kann die Blamage von Laibach am Sonntag mit einem Sieg in Innsbruck (17.40 Uhr, ServusTV) wieder vergessen machen.
Caps unter Druck
In der Platzierungsrunde der Top-sechs empfangen die Capitals die Black Wings Linz (16 Uhr), gegen die sie in den vier Spielen im Grund- durchgang nur einen von zwölf Punkten geholt haben. Sowohl die Wiener (1:2 gegen Znaim) als auch die Linzer (1:3 gegen Bozen) kassierten am Freitag Niederlagen. Die Wiener verloren das Spiel durch ein Gegentor in letzter Minute. Coach Jim Boni will Abspielfehler im eigenen Drittel minimieren: „Die Zeit des schönen Herausspielens ist vorbei. Jetzt ist keine Zeit mehr für gefährliche Spielzüge im eigenen Drittel.“Gegen die Linzer wird es für die Capitals aber schwer. Linz gewann 16 der 22 Auswärtsspiele in dieser Saison und verlor noch nie drei Spiele in Folge – zuletzt gab es ein 0:3 in Dornbirn und das 1:3 gegen Bozen.