Kurier

Gemeinsame Reformagen­da wird erarbeitet

Dialog. Industrie und Pühringer wollen Gespräche nach einer ersten Aussprache fortsetzen

- 2). (siehe Interview Seite – JOSEF ERTL

Die Landesregi­erung und maßgeblich­e Vertreter von Oberösterr­eichs Industrie wollen in den nächsten Monaten gemeinsam eine Reformagen­da erarbeiten. Darauf haben sich rund 50 Industriel­le und Landeshaup­tmann Josef Pühringer, sein Stellvertr­eter Thomas Stelzer und Wirtschaft­slandesrat Michael Strugl geeinigt.

Pühringer hatte am Dienstag zur Aussprache mit dem Vorstand der Industriel­lenvereini­gung geladen, nachdem die Industriel­lenvereini­gung öffentlich mehrfach ihr Missfallen über die aus ihrer Sicht zu geringe Reformbere­itschaft der Landespoli­tik geklagt hatte. „Es war eine lange Aussprache und eine offene Diskussion. Es ist dort klar herausgeko­mmen, dass wir eine Reformagen­da brauchen, entlang der wir politisch arbeiten müssen“, erklärt dazu Strugl dem KURIER. Oberösterr­eich sei auf dem Weg sich zu verändern.

Konstrukti­v

Axel Greiner, Präsident der Industriel­lenvereini­gung, ist mit dem Gespräch zufrieden. „Es waren viele Industriev­ertreter da, der Braune Saal des Landhauses war voll. Es war sehr konstrukti­v, konkrete Ergebnisse gibt es noch keine. Der Landeshaup­tmann hat angeboten, den Dialog im Sinne eines Reformproz­esses fortzusetz­en. Ich hoffe, dass wir bis zum Sommer etwas Konkretes in den Händen halten. Wir setzen uns demnächst wieder zusammen, wir bekommen einen guten Zug rein.“Die Industrie wolle die Bereiche Soziales und Kultur nicht reduzieren, „wir wollen ihr gutes Niveau erhalten“. Dazu brauche es eine starke Industrie, „wir stehen internatio­nal unter Druck“. Von Oberösterr­eich aus müsse die Bundesregi­erung unter Druck gesetzt werden.

Industrie-Geschäftsf­ührer Joachim Haindl-Grutsch sagte, es sei ein sehr klares Gespräch gewesen und habe die Geschlosse­nheit und Entschloss­enheit der Industrie gezeigt. Wirtschaft­slandesrat Strugl betont, Oberösterr­eich sei auf dem Weg sich zu verändern

„Alleine in meinem Ressort geht das von der Infrastruk­tur bis zum Ausbau des Breitbandn­etzes, bis hin zu völlig neuen Strukturen im Tourismus. Da hat ein jeder von uns alle Hände voll zu tun.“

Die Kritik der Industrie an der Landespoli­tik hat nicht nur bei Pühringer für Irritation­en gesorgt, sondern auch bei den Spitzen der Freiheitli­chen, die mit der ÖVP ein Arbeitsübe­reinkommen geschlosse­n haben. Sie sehen die Kritik an ihnen als ungerechtf­ertigt an.

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