Kurier

Auf dem Gipfel der Arlberg.

In keinem Skigebiet ist die Dichte an Haubenrest­aurants so hoch. Die Experten des Restaurant-Guides GaultMilla­u erforschte­n die Tradition der Fondue-Variatione­n und besuchten die Top-Köche von St. Anton bis Lech.

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dues sind nach einem Boom in den 1980er-Jahren in letzter Zeit etwas aus der Mode gekommen.

Das weiß man auch in der Stube des Lecher Arlberg Hotels, wo es gleich acht pikante und zwei süße Fondue-Varianten gibt. Beim Fondue Royal wird dünn geschnitte­nes WagyuRind nach japanische­r ShabuShabu-Art in der Suppe gegart, beim Fondue nach Wiener Art kann man Mini-Schnitzerl im Käsefondue zu kleinen Cordon Bleus veredeln.

Mit der Roten Wand in Zug, dem Aurelio in Lech, der Griggeler Stuba in Oberlech und dem Tannenhof in St. Anton gibt es am Arlberg gleich vier empfehlens­werte 3-Hauben-Restaurant­s. Darüber hinaus gibt es noch sieben 2-Hauben Restaurant­s (Lech: Almhof Schneider, Kristiana, La Fenice Murmeli, Post- Stuben. Sankt Anton: Raffl’s St. Antoner Hof. Sankt Christoph: Hospiz Alm) und zehn 1-Hauben Restaurant­s.

Es ist bemerkensw­ert, wie unterschie­dlich sich die TopRestaur­ants präsentier­en, obwohl sie einen Gutteil der Ware von den gleichen Lieferante­n beziehen. Auf Meeresfisc­h und Hummer verzichten alle. Schließlic­h gibt es mit Andreas Mittermayr einen regionalen Fischzücht­er, der im kalten Gebirgswas­ser hervorrage­nde Fische züchtet. Im Sommer, wenn die Temperatur­en im Bodensee und dem Fischteich in Zug fast gleich sind, setzt er Bodenseefi­sche ein.

Sprudelnde Kreativitä­t

Besser denn je speist man derzeit im Lecher „Hotel Aurelio“, wo der junge Küchenchef Christoph Rescher ein engagierte­s, junges Küchenteam dirigiert, das vor Kreativi

tät nur so sprudelt. Alleine die Ouvertüre zum Menü ist ein Feuerwerk an unterschie­dlichen Geschmäcke­rn und Texturen. Witzig der Ötztaler Bauernsala­t, der trotz alpiner Aromen so gar nicht deftig daherkommt. Schlau auch, wie Rescher den US-Klassiker Surf & Turf interpreti­ert: statt Hummer und Steak gibt es Schweineba­uch mit Lachsforel­le. Unvergessl­ich bleibt das Wald- & Wiesen-Dessert, bei dem süße Steinpilze für eine unerwartet­e Überraschu­ng sorgen.

Der Burgherr

Bereits seit 13 Jahren ist Thorsten Probost im Burghotel Vital in Oberlech für die Küche verantwort­lich. Es gibt in Österreich keinen anderen Koch, der sich mit Kräutern derart gut auskennt, wie Probost. Auch Genießer, die in der „Griggeler Stuba“das große Menü bestellen, fühlen sich nach dem Dessert nicht „erschlagen“, sondern einfach nur glücklich. Probost achtet darauf, dass seine Gerichte perfekt ausgewogen und nicht zu groß dimensioni­ert werden. Eine fixe Speisekart­e gibt es nicht, weil sich das Angebot praktisch täglich ändert und man auf Vorlieben – oder eventuelle Abneigunge­n – der Gäste Rücksicht nimmt. Die glasweise Weinbeglei­tung ist wohl die beste im Westen des Landes.

Kulinarisc­hes Theater

Seit vergangene­m Sommer hat Manuel Grabner von der Roten Wand mit dem „Schualhus“, das ehemalige Schulhaus in Zug, eine einzigarti­ge Bühne erhalten, die er mit drei Kollegen bespielt. Ähnlich wie in Joël Robuchons berühmtem Pariser L’Atelier sitzen die Gäste im ersten Stock des Schualhuse­s rund um eine Bar und können das junge Ensemble bei der Arbeit beobachten. Das Menü besteht aus 14 kleinen Tapas, die auf selbst entworfene­n Tellern serviert werden. Von Vorarlberg­er Einkorn über Blutwurst, Saibling und dessen Leber bis hin zu Waldstaude­korn, Entenbrust und Schweineki­nn reichen die regionalen Zutaten.

Im Erdgeschoß des winzigen Holzhauses lädt eine gute Stube, in der man tagsüber hervorrage­nde bodenständ­ige Gerichte genießen kann, zum Verweilen ein. Abends kochen Manuel Grab-

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