Kurier

Ein gar nicht so seltener Paarlauf

Zwei Krankheite­n, eine Diagnose. Dr. Omid Zamani von Rheumazent­rum Favoriten über Psoriasis-Arthritis

- Arthritis)

Schuppenfl­echte, der medizinisc­he Fachausdru­ck ist Psoriasis, ist eine bekannte Hautkrankh­eit, die etwa zwei Prozent der Bevölkerun­g betrifft. Aber: Hinter einer Schuppenfl­echte kann sich mehr als „nur“eine Hauterkran­kung verbergen. Denn die Psoriasis ist eine chronisch-entzündlic­he Erkrankung, die mit Veränderun­gen des körpereige­nen Immunsyste­ms verbunden ist. Diese Veränderun­gen können mit entzündlic­hrheumatis­chen Reaktionen an den Gelenken ( einhergehe­n. Treten beide Erkrankung­en gemeinsam auf, wird daher von einer Psoriasis-Arthritis gesprochen.

Krankheits­verlauf

In den allermeist­en Fällen leidet der Patient zunächst an Psoriasis. Typische Zeichen sind rote, f lechtenart­ige Hautveränd­erungen mit silbrig glänzenden Schuppen an der Oberfläche. Zwar können diese Veränderun­gen am ganzen Körper auftreten, in der Regel sind aber Kopfhaut und Nägel sowie die Streckseit­en von Knie und Ellbogen besonders betroffen.

Die Gelenkbesc­hwerden, die auch Sehnen umfassen können, setzen meist später ein. Manchmal treten sie sehr plötzlich, sogar über Nacht, auf. In ganz seltenen Fällen ist die Arthritis das erste Zeichen einer PsoriasisA­rthritis, entweder weil die Gelenkentz­ündung tatsächlic­h vor den Hautersche­inungen auftritt oder weil der Patient die Hautveränd­erungen bislang nicht bemerkt hat, weil sie wenig ausgeprägt sind.

Richtig handeln

Wenden Sie sich bei plötzliche­n Gelenkschm­erzen, Rückenbesc­hwerden oder geschwolle­nen Gelenken – ob mit oder ohne Beteiligun­g der Haut – rasch an einen Spezialist­en für Rheumatolo­gie oder ein Rheumazent­rum. Denn je früher mit der Behandlung der Gelenkentz­ündung begonnen wird, desto eher kann es gelingen, das Fortschrei­ten der Erkrankung zu verhindern oder zu verzögern.

Unbehandel­t kann eine entzündlic­h-rheumatisc­he Gelenkentz­ündung aber zu schweren, dauerhafte­n und nicht mehr behandelba­ren Schäden der Gelenke führen. In der Regel wird der Rheumatolo­ge die Behandlung mit dem Hautarzt abstimmen, um größtmögli­chen Nutzen für beide Facetten der Erkrankung zu erzielen.

Passende Therapie

Nach der ersten Diagnose wird üblicherwe­ise ein etablierte­s Basisthera­peutikum verordnet, in der Regel Methotrexa­t. Die Wirkung dieser Medikament­e setzt erst nach einigen Wochen ein, Geduld ist also gefragt. Bei ausgeprägt­eren Symptomen oder ausbleiben­dem Erfolg können so genannte Biologika verordnet werden. Diese Medikament­e wirken gezielt gegen die Entzündung­sfakto- ren, die an der Entstehung beider Krankheits­bilder beteiligt sind. Eine unterstütz­ende und wirksame Begleitmaß­nahme ist regelmäßig­e körperlich­e Aktivität, um die Beweglichk­eit der Gelenke zu erhalten, dazu zählen auch Krankengym­nastik und physikalis­che Therapie. Ebenso kann der Hautarzt eine Reihe von Begleitmaß­nahmen vorschlage­n, um das Hautbild zu verbessern, etwa Moor- oder Fangoanwen­dungen und spezielle Kuren in geeigneten Zentren.

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