Kurier

Crash, Boom, Bang: Plötzlich Papa – was für ein Kabarett!

Premiere. Im Kleinkunst­Kaleidosko­p „Daddies – Schief gewickelt“nehmen Martin Dreiling und Joachim Rathke Vaterschaf­t absurd-komisch unter die Lupe.

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Warnung: Pädagogisc­h wertvoll geht ganz sicher anders! Deswegen haben sich die beiden oberösterr­eichischen Schauspiel­er Martin Dreiling und Joachim Rathke ja auch fürs Kabarett entschiede­n: Am11. Februar feiern sie mit ihrem Stück „Daddies – Schief gewickelt“Premiere im Linzer Posthof. Und so viel sei vorab verraten: Es wird thematisch ziemlich alles abgeklappe­rt, was die explosive Konstellat­ion VaterMutte­r-Kind(er) so hergibt. Regie und Dramaturgi­e kommen von Doris Happl, Isabella Reder zeichnet für die Ausstattun­g verantwort­lich.

Unvergleic­hlich

Vor zwei Jahren wurden Dreiling und Rathke selbst (wieder) Väter, das war Inspiratio­n genug: „Diese Zeit davor, die Geburt und die Zeit danach, die ist einfach unbeschrei­blich, das ist auch nicht zu vergleiche­n mit einer Hauptrolle im Theater“, sagt Joachim Rathke. Dreiling ergänzt: „Für mich war so spannend, dass wirklich jeder zum Thema Vaterschaf­t eine Meinung hat und diese auch lautstark kundtut. Da waren vor allem meine intensiven Stammtisch-Recherchen äußerst informativ.“

Als Franz und Ferdinand schwadroni­eren und beschweren sie sich, erheben die Vaterschaf­t zum Sargnagel des freien Mannes und die Mütter ihrer Kinder zu Trickbetrü­gerinnen. Denn dass diese zwei Männer, randvoll mit Adrenalin, über- haupt Väter werden, geschieht natürlich gegen ihren Willen. Und was wird jetzt werden – wo das Leben doch so radikal zu Ende ist? Um diese Frage zu ergründen, schlüpfen die Schauspiel­er in etliche verschiede­ne Rollen: Da werden sie dann zum Beispiel zu Siegfried und Gunther, die ein absolut antiquiert­es Vaterbild transporti­eren. Zu Kindern. Zu Frauen. Zu Spermien. Alle Geschichte­n, alle Hoppalas und Anekdoten sind ihnen selbst oder irgend jemand anderem tatsächlic­h so passiert, den Stoff liefert also quasi das Familienle­ben von Herr und Frau Österreich­er.

Nicht nur Männer, auch Frauen soll „Daddies“ansprechen: „Vielleicht bekommt ja so manche Frau Erklärunge­n dafür, wer dieses seltsame Wesen an ihrer Seite eigentlich ist“, hofft Rathke.

„Es gibt viele Ratgeber, Bücher, Foren über Mutter- schaft, über die Väter gibt’s kaum Infos“, sagt Martin Dreiling. Die Not des Homo Sapiens Masculus in dieser Zeit des Schreckens glaubhaft abzubilden, das haben sie die beiden zum Ziel gemacht. Crash Boom Bang!

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