Kein Landesgeld für Eisenbahnbrücke
Günther Steinkellner. Verkehrslandesrat will aber durch Verlängerung der Mühlkreisbahn Bundesmittel lukrieren
Angesichts der Probleme mit den marokkanischen Flüchtlingen am Linzer Hauptbahnhof hat der freiheitliche Landesrat Günther Steinkellner eine einfache Lösung: Die Marokkaner in ihre Heimat abzuschieben, auch wenn es kein Rücknahmeabkommen gibt . „Marokko ist ein touristischer Staat, der sich nicht weigern kann, die eigenen Staatsbürger zurückzunehmen. Noch dazu, wo sich das Land ständig um Hilfsgelder der EU bemüht.“
Steinkellner hat auch in seinem Ressort jede Menge Baustellen. Der Baubeginn der Westringbrücke A 26 verzögert sich wegen Einsprüchen um mindestens ein Jahr. Dass die schwarzen und roten Landes-und Stadtpolitiker im Sommer 2015 amLinzer Hauptplatz ein großes Eröffnungsfest gemacht haben, sieht Steinkellner als „kein gutes Zeugnis der Politik“. Für ihn hat die Verschiebung auch einen Vorteil. Denn ursprünglich war geplant, den Donauradweg zu verlegen und dafür eine Unterführung unter der Mühlkr- eisbahn zu bauen. Das hätte aber zur Folge gehabt, dass die Bahn wochenlang hätte gesperrt werden müssen. „Das geht überhaupt nicht“, so Steinkellner. So wird nun der Donauradweg auf den Treppelweg verlegt und man kann sich die Unterführung für die Radler sparen.
Die Verzögerung bei der Westringbrücke zieht auch eine Verzögerung bei der Verbesserung der Situation der Radfahrer auf der Nibelungenbrücke nach sich. Denn die Fahrspuren werden für die Autos und Lkw benötigt.
Im vergangenen Sommer haben die Landeshauptmänner Josef Pühringer und Erwin Pröll den Neubau der Mauthausner Donaubrücke verkündet. Aber auch dieser ist in weiter Ferne. Niederösterreich will am selben Standort bauen, Oberösterreich 700 Meter weiter donauabwärts, denn die Aufund Abfahrten können dort besser bewältigt werden. Aber die Niederösterreicher haben dort Probleme wegen Grundeinlösungen. Bevor überhaupt neu gebaut wird, muss sie zuerst einmal saniert. Diese soll 2018 stattfinden. Dabei wird es in einem Zeitraum von sechs Wochen bis drei Monaten zu einer Totalsperre kommen.
Die Steyregger Brücke sollte bis dahin saniert sein. Die Arbeiten beginnen im März, jeweils eine der zwei Fahrspuren in beiden Richtungen wird gesperrt.
Mit 27. Februar wird die Eisenbahnbrücke für den Verkehr gesperrt. Umfangreiche Staus werden befürchtet, weil der Verkehr auf die Nibelungen - und die VoestBrücke ausweichen muss. Das Land hat durch Verkehrszählungen erhoben, dass sie zu 60 Prozent von Linzer Autofahrern genutzt wird. Die größte Verkehrsdichte ist mit rund 1000 Querungen zwischen 7 und 8 Uhr früh. Zwischen 6 und 7 Uhr sind es rund 600 Fahrzeuge, zwischen 8 und 9 Uhr 450.
Steinkellner will auf der neuen Eisenbahnbrücke nicht nur Schienen für die zweite Linzer Schienenachse (Straßenbahn) verlegen lassen, sondern auch eine Normalspur für die Mühlkreisbahn, die er vom Mühlkreis- bahnhof über den Hafen bis zum Hauptbahnhof verlängern will. „Linz hat dadurch keinen Nachteil, sondern einen Vorteil, wenn mit dem Bund ein zusätzlicher Zahler ins Boot geholt wird“, entgegnet Steinkellner dem Widerstand von Bürgermeister Klaus Luger, der von dem Projekt nichts hält
Steinkellner lehnt auch Lugers Wunsch nach einer Mitfinanzierung der Brücke ab. „Woher soll das Land das Geld hernehmen?“Das Land werde hingegen wie vereinbart 45 Prozent bei der zweiten Straßenbahnachse zahlen, aber es seien bisher entgegen der Vereinbarung die Planer des Landes nicht in das Projekt miteinbezogen worden.