Kurier

Für mehr Härte Warum ein paar Hundert Flüchtling­e nicht abgeschobe­n werden können

Vor allem Marokko & Algerien blockieren. Kurz will Druck erhöhen

- – PHILIPP HACKER-WALTON, EVELYN PETERNEL

Nicht jeder, der kein Aufenthalt­srecht erhält, muss Österreich auch tatsächlic­h verlassen. Der KURIER erklärt, weshalb das so ist.

„Wenn jemand aus Gründen, die er nicht selbst zu vertreten hat, nicht rückgeführ­t werden kann, dann kann eine Duldung ausgesproc­hen werden“, erklärt Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenminis­terium. Zeigt sich also eine Person kooperativ, aber sein Heimatland nicht – dann wird er in Österreich „geduldet“. In diesem Fall bleibt man – wie Asylwerber – in der Grundverso­rgung. Arbeiten darf man nicht.

Ist man nicht kooperativ, dann gibt es keine Duldung – in diesem Fall bleiben die Flüchtling­e illegal im Land. Dann dürfen sie weder arbeiten noch werden sie vom Staat versorgt. macht; von derzeit 83.000 Menschen in Grundverso­rgung stellen sie ein Prozent. Geld ansetzen. Er verweist darauf, dass die EU an Marokko 480 und an Algerien 40 Millionen Euro pro Jahr überweist – und gleichzeit­ig seit zehn Jahren bei den Verhandlun­gen zu Rücküberna­hme-Abkommen nichts weitergeht. „Die EU muss vom Global Payer zum Global Player werden“, sagt Kurz. Die SPÖ fordert immer wieder, dass Kurz für eine höhere Zahl an Rücknahmea­bkommen sorgen soll. Allerdings verhandelt – etwa mit Marokko und Algerien – die EU-Kommission für alle EU-28 – daher, so Kurz’ Büro, dürfe Österreich hier nicht eigenständ­ig Abkommen abschließe­n.

Zum einen hat Berlin Marokko, Algerien und Tunesien als sichere Herkunftss­taaten eingestuft, um die ohnehin aussichtsl­osen Asylverfah­ren zu verkürzen. Zum anderen will man die Staaten mit Geld motivieren, Asylwerber zurückzune­hmen: Über die Entwicklun­gshilfe sollen Millionen vor Ort investiert werden, um die Menschen von der Ausreise abzuhalten, berichtet die Bildzeitun­g. Die Regierung kommentier­t den Plan nicht, bestätigt aber, dass Gespräche laufen.

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