Zwei Millionen Euro für Haustier-Start-up
Tractive. Oberösterreichische Firma gewinnt französischen Investor für weitere Expansion
GPS-Sensoren, die das eigene Haustier orten, eine soziale Plattform, über die Tierbilder getauscht werden und Fitness-Tracker, welche die Aktivitäten der Vierbeiner messen: Mit solchen Ideen hat das oberösterreichische Start-up Tractive 2014 nicht nur einen KURIER futurezone Award sowie zahlreiche Förderungen gewonnen. Ein zufriedener Kunde war von dem Geschäftsmodell so begeistert, dass er als Privatinvestor zwei Millionen Euro in die Hand nahm.
Die am Donnerstag bekannt gegebene Beteiligung eines in der Schweiz lebenden Franzosen sichert diesem 12 Prozent Anteil an der Firma. Damit wurde Tractive, das 26 Mitarbeiter am einzigen Standort Pasching hat und seine Produkte in über 80 Ländern anbietet, mit knapp 17 Millionen Euro bewertet. Laut Geschäftsführer Michael Hurnaus ist dies die erste größere Investition für das Unternehmen und auch nicht aktiv angestrebt worden. „Es hat sich ergeben und einfach gepasst“, so Hurnaus zum KURIER.
Amerika im Fokus
Mit dem frischen Kapital will man die Marketing- und Vertriebsaktivitäten ausbauen. Vor allem der Markt in Nordund Südamerika soll stärker in Angriff genommen werden. Ein Büro in den USA sei derzeit nicht geplant, der Vertrieb soll weiterhin vom oberösterreichischen Standort organisiert werden, sagt Hurnaus. Die Mitarbeiterzahl in Pasching werde aber „signifikant aufgestockt“. Die zwei Millionen Euro seien willkommenes Kapital, etwa um hohe Stückzahlen vorproduzieren zu können. Der Cashflow durch den laufenden Produktverkauf wäre aber auch ohne Investition ausreichend gewesen um weiter zu wachsen, sagt Hurnaus.
Tractive wurde 2012 gegründet. Mit an Bord waren unter anderem die Gründer von Runtastic, das nach dem Verkauf an Adidas als österreichischer Start-up-Erfolg schlechthin gilt. 2016 will Tractive den kleinsten und leichtesten GPS-Tracker der Welt auf den Markt bringen. Weitere Investitionsrunden sind vorerst nicht geplant.