Hirscher und die Politik der kleinen Schritte
Gesamtweltcup. Der vierfache Titelverteidiger tastete sich ans Olympia-Gelände heran
Es gibt lustigere Sachen, als mit den Resten einer Verkühlung Ski zu fahren. Bei Marcel Hirscher kam am Donnerstag auch noch der Jetlag hinzu, und so war der vierfache Gesamtweltcupsieger nach seiner Premierenfahrt in Südkorea vor allem froh, heil im Ziel angekommen zu sein. Da war’s dem 26-Jährigen auch herzlich egal, dass er mit 7,33 Sekunden Rückstand auf Kjetil Jansrud die Ergebnisliste von unten anführte .
„Es war eine schwindlige Fahrt. Ich bin noch ziemlich müde und hatte ordentlich zu kämpfen, was den Jetlag betrifft“, sagte der noch immer hustende Salzburger, der erstmals seit zwei Monaten wieder auf Abfahrtsskiern stand. „Ich hatte ja keine Er- fahrung und muss versuchen, deswegen auch mit den sieben Sekunden Rückstand gut zu leben und zu sagen, das war heute das Beste, was ich habe machen können.“
„Mit dem Jetlag und dem Fliegen wird es natürlich nicht besser. Aber ich bin da, obwohl ich nicht unbedingt in der Topverfassung bin, was meinen Energielevel betrifft. Ich mache das hinsichtlich 2018: Es ist die einzige Chance, die wir kriegen. Das hilft mir natürlich, wenn wir dann wiederkommen, denn dann werde ich die Kombi fahren.“
Auf die Spezialabfahrt am Samstag hingegen pfeift der vierfache Weltcusieger, nicht zuletzt auch mit Rücksicht auf seine Gesundheit. „Ich bin kein gelernter Abfahrer und werde es auch niemals sein. Für mich zählt hier die gute Vorbereitung für den Super-G am Sonntag. Hoffentlich gibt es eine Kurssetzung, die mir entgegenkommt. Und wenn es nix war, dann war es immer noch ein super Ausflug für 2018.“
Diesen spart sich sein norwegischer Rivale Henrik Kristoffersen, der erst zu den Technik-Rennen in einer Woche nach Japan f liegt. Und auch der Franzose Alexis Pinturault wird erst dann wieder zu sehen sein. Dann, wenn es darum geht, in Naeba den nächsten Weltcupsieger nach Ingemar Stenmark und Hansi Hinterseer (1975!) zu finden.