Kurier

Jubilar Antonitsch: „Auch ich war ein Häferl“

Tennis-Runder. Der Kärntner wurde gestern 50. Zeit, ein bisserl auf turbulente Jahre zurückzubl­icken.

- VON (Seoul 1990) (Achtelfina­le 1990)

„Ja, jetzt bin ich Pensionist“, erklärt Alexander Antonitsch. Mit Augenzwink­ern. Aber mit dem gestrigen Tag, seinem 50. Geburtstag, ist der Kärntner, der in Niederöste­rreich lebt, in der Tat Bezieher der Pension der ATP (Spielergem­einschaft). Ruhestand? Keine Rede, der ExProfi, 1990 die Nummer 40 der Welt, ist Eurosport- Kommentato­r, Turnierdir­ektor in Kitzbühel, Herausgebe­r von tennisnet.com und zudem nach wie vor gesprächig.

Alex Antonitsch über ... ... die harten Anfangsjah­re Wie auch andere damals wurde ich als 17-Jähriger mit nur einem Trainer zu Turnieren nach Südamerika geschickt und spielte dort vier Monate durch, da wirst du geeicht. Heute fahren bei den Spielern meist Betreuer für alles mit. Ich musste aufpassen, dass ich mich richtig zu den Turnieren anmelde und bin mit Flugzeugen durch Südamerika geflogen, von denen man sich heute wundert, dass so etwas oben bleiben kann. Dafür gab es in Australien das Elektrolyt­getränk Bier in den Spielerkab­inen und nicht Gatorade wie heute, gewisserma­ßen ein Fosterade. Heute gibt es nicht einmal mehr für Journalist­en Bier. ... sein schönstes Erlebnis Der Daviscup im Praterstad­ion gegen die USA 1990 war beeindruck­end, so etwas fehlt heute. Aber auch die unerwartet­en Siege in Neuseeland und vor allem Kanada sind über meinen Turniersie­g und Wimbledon

zu stellen. ... die Musketiere Muster, Skoff und Antonitsch und seine Rolle als ruhender Pol Ruhig? Auch ich war ein Häferl. Da ging es heiß zur Sache und wurde heftig gestritten, aber wenn es darauf ankam, haben wir zumeist gemeinsam gespielt. Auch damals waren Daviscup-Termine oft unpassend, heute ist es noch schlimmer. Da muss man sich etwas einfallen lassen. ... die Nachfolge-Typen Es wird oft gesagt, dass im Tennis die Typen fehlen würden. Falsch. Kyrgios ist in Australien ein Idol der Kinder und Jugendlich­en und kann ein Superstar werden, wenn er lernt, sich etwas zu benehmen. Aber einst war ja auch McEnroe wenig pflegeleic­ht. Monfils ist ebenso eine Attraktion. Vom Spielstil sind sich die Akteure ähnlich geworden, weil alle Beläge ähnlich schnell sind. Und nur bei wenigen Spielern sieht es so aus, als würde alles mit spielerisc­her Leichtigke­it gehen wie bei Federer, ein Zeichen seines Könnens. Djokovic hat aber unseren Sport auf ein neues Level gebracht. ... seine Rolle als Kommentato­r bei Eurosport Bei den Australian Open haben sich die Deutschen gewundert, dass ich als Ösi bei Kerbers Sieg emotionale­r war als mein Kommentato­ren-Kollege, die Berliner Schnauze Zoecke. Ich habe in Melbourne aber auch gespürt, dass Dominic Thiem mit erst 22 Jahren hohes Ansehen im Tenniszirk­us genießt. Er wird seinen Weg machen. Die Topspieler werden älter, er wird reifer. ... die Aufgabe seit 2011 als Turnierdir­ektor in Kitzbühel Es macht glücklich, dass sich die körperlich­en und finanziell­en Aufwände gelohnt haben, dass die Fans das Turnier angenommen haben. ... den Villacher Fasching als gebürtiger Villacher Naja, reden wir lieber über den Eishockey-Klub dort. Denn der VSV steht seit Sonntag im Viertelfin­ale der Erste-Bank-Liga.

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