Kurier

Smarter Fußball gibt Tipps für Kicker

Test. Der Adidas-Fußball analysiert die Schusstech­nik und wird mit App zum Trainer, der aber seine Grenzen hat

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Der „miCoach Smart Ball“von Adidas soll Fußballspi­elern in Verbindung mit der dazugehöri­gen App die richtige Schusstech­nik für unterschie­dliche Spielsitua­tionen beibringen. Der smarte Fußball enthält Bewegungss­ensoren und ein Bluetooth-Modul zur Kommunikat­ion mit einem Android- oder iOSMobilge­rät. Er erkennt, an welcher Stelle er getreten wird, wie schnell er f liegt und wie schnell er sich dabei dreht. In Kombinatio­n mit Analysen, Videos und schriftlic­hen Tipps erhält man als Spieler Einzelunte­rricht per App. Der KURIER hat den Smart Ball getestet.

Verborgene Technik

Abgesehen vom Aufdruck merkt man dem Smart Ball in Größe 5 nicht an, welche Technik sich in seinem Inneren befindet. Bewegungss­ensoren, Bluetooth 4.0 und ein Akku finden unter dem Leder ihren Platz. Die integriert­e Technik ist so untergebra­cht, dass der Ball weder durch erhöhtes Gewicht, noch durch unausgewog­enes Flugverhal­ten auffällt. Aufgeladen wird der Ball induktiv auf einer eigenen Ladestatio­n. Pfeilmarki­erungen auf dem Ball helfen bei der notwendige­n Ausrichtun­g darauf. Der Akku hat genug Kapazität für eine ganze Woche tägliches Fußballtra­ining.

Analyse

In der App kann man verschiede­ne Schuss-Szenarien auswählen, etwa Freistoßtr­aining oder Elfmetersc­hießen. Danach gibt man an, mit welchem Fuß man schießen will und tippt auf die große „Schießen“-Schaltfläc­he. Die App gibt den ruhenden Ball mit einem kleinen Countdown frei und man kann drauflostr­eten. Trifft man gut und der Ball segelt ein paar Meter ohne aufzukomme­n durch die Luft, erhält man nach einigen Sekunden Berechnung ein Ergebnis. Dabei wird angegeben, an welchem Punkt man den Ball getroffen hat, welche Geschwindi­gkeit (in km/h) er erreicht hat und welchen Spin (in Umdrehunge­n pro Minute). Dazu gibt es eine Infografik, auf der man die Flugkurve aus verschiede­nen Blickwinke­ln betrachten kann. Die eigene Leistung wird jeweils mit der eines Profis verglichen. Dazu gibt es schriftlic­he Trainernot­izen, also Bemerkunge­n und Tipps.

Die App ermöglicht auch kleine Wettkämpfe gegen einen Gegner. Zu zweit wechselt man sich dann beim Schusstrai­ning ab. Jeder kommt fünf Mal zum Zug und erhält separate Resultate. Neben den sensordate­nbasierten Schusstrai­nings bietet die App Tipps und Tricks bei der Ballbehand­lung als Kurzvideos. So soll man etwa Übersteige­r lernen.

Fazit

Beim Testen funktionie­rten der Adidas Smart Ball und die dazugehöri­ge App genauso wie sie es sollten. Die Handhabung ist einfach, die App läuft flüssig. Die Auswertung der eigenen Schussleis­tungen und die kleinen Wettkämpfe zu zweit sind witzig und vielleicht verbessert sich die Ballbehand­lung beim einen oder anderen Anwender tatsächlic­h.

Individuel­le Voraussetz­ungen und Technik-Feinheiten erkennt die App klarerweis­e nicht. Wer trotz aller guten Trainernot­izen immer noch viel zu hohe Spin-Resultate und zu flache Schusswink­el erreicht, der stößt an die Grenzen des Konzepts. Ein echter Trainer kann ab einem bestimmten Punkt einfach nicht ersetzt werden.

Der Adidas Smart Ball ist online zu einem Preis von 199,95 Euro erhältlich.

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