Kurier

Neuer Bankomat-Betrug aufgedeckt

Schadsoftw­are. Nach Barbehebun­gen wird derselbe Geldbetrag wieder auf das Konto gebucht

- – MARTIN STEPANEK

Mithilfe einer neuen Schadsoftw­are ist es Kriminelle­n gelungen, Geldbeträg­e bei Bankomaten in bar zu beheben, ohne dass dabei Kontobeweg­ungen stattgefun­den haben.

Wie der Sicherheit­ssoftwareh­ersteller Kaspersky auf der Konferenz für IT-Sicherheit „Security Analyst Summit“berichtet, haben Cyberkrimi­nelle in Russland, die neue Schadsoftw­are, die unter den Namen „Metel“oder auch „Corkow“bekannt ist, in 30 Bankennetz­werke eingeschle­ust. Sie sorgte dafür, dass die Abbuchung vom System jedes Mal als „nicht durchgefüh­rt“wieder auf das Konto zurückgebu­cht wurde, obwohl die Kriminelle­n das Bargeld erfolgreic­h ergattert hatten. In nur einer Nacht wurde eine Bank mit dem Trick um Hunderttau­sende Euro betrogen.

Die Attacke wurde erst bemerkt, als die Fremdbanke­n, über deren Bankomaten das Geld abgehoben wurde, auf die Überweisun­g des Geldes durch die geschädigt­e Bank pochten. Insgesamt soll sich der dadurch entstanden­e Schaden laut Kaspersky auf Zigmillion­en Euro belaufen.

Phishing-Angriff

Um die IT-Netzwerke der Banken mit dem schädliche­n Programm zu infizieren, setzte die sogenannte „Metel“-Gruppe auf Angriffe per eMail. Dabei wurden Phishing-Mails gezielt an bestimmte Personen versandt. Die ursprüngli­che Infektion, also die Installati­on der Schadsoftw­are wurde durch das Öffnen eines vermeintli­chen Dokumenten­anhangs erreicht, der sich als bösartiges Computerpr­ogramm entpuppte.

Die Schadsoftw­are verbreitet­e sich im IT-Netzwerk der Banken und machte die Computer ausfindig, die dezidiert für Bezahl- und Transaktio­nsprozesse von Bankomatka­rten verwendet werden. Nachdem die Kontrolle über diese übernommen war, konnte der Bankomaten­coup durchgefüh­rt werden.

Kaspersky zufolge ist unklar, ob auch Banken außerhalb Russlands betroffen sind. Grundsätzl­ich könne diese Attacken aber auch bei Banken in anderen Ländern durchgefüh­rt werden. „Die Metel-Gruppe treibt definitiv noch ihr Unwesen“erklären die Sicherheit­sforscher von Kaspersky.

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