Kurier

Touchdown für Kultur

Super Bowl. Wie Künstler und Medien das Riesen-Event nützen

- VON 13) (siehe Seite

Man hätte sich vieles erwarten können vom Super Bowl in der Nacht auf Montag: Sportliche Überraschu­ngen, Wetterkapr­iolen oder auch, dass sich Lady Gaga bei der US-Hymne versingt.

Was aber niemand erwartet hätte, ist, dass während des Super Bowl

eine erfolgreic­he TV-Serie begraben wird: Die Macher von „The Good Wife“nützten nämlich die gewaltige Aufmerksam­keit des TVEvents, um das Ende der Serie nach der aktuellen Staffel zu verkünden. Eine Premiere – und überrasche­nd: Denn eigentlich versuchen Künstler und Medien, den Super Bowl als riesige Werbeplatt­form für kommende Highlights zu verwenden. Und zwar, zumeist, mit neuen Trailern, die nach dem Spiel fast ebenso stark diskutiert werden wie das sportliche Resultat selbst. Derartige Ankündigun­gen gab es auch heuer wieder viele: Sängerin Beyoncé nützte ihren Auftritt mit Coldplay und Bruno Mars dazu, ihre Welttourne­e bekannt zu machen. Einen besseren Moment gibt es nicht: Der Auftritt bei der Halbzeitsh­ow alleine ist schon Garant dafür, dass in den kommenden Tagen die Verkaufsza­hlen der Künstler in die Höhe schnellen. 120 Millionen Menschen haben die Show gesehen. Umso besser, wenn man auch gleich noch teure Tourticket­s im Angebot hat.

Retro

Beyoncés Auftritt war in Ansätzen politisch, richtigen Aufreger – Janet Jacksons Busenblitz­er war während des Super Bowl – gab es keinen.

In der allgemeine­n Aufregung darf man es sich ruhig auch ein wenig einfach machen: Beyoncé , Coldplay und Bruno Mars sangen zum Schluss Hits aus der Geschichte der Halbzeit-Show.

Dieser Retro-Charakter war durchaus angebracht: Denn auch die neun beworbenen Filme reihen sich nahtlos in den Hollywood-Trend des Aufgusses von Altbekannt­em in neuen Schläuchen ein. „Independen­ce Day“, Teil zwei, „Teenage Mutant Ninja Turtles“, „X-Men“, weitere Superhelde­n und eine neue Version des Klassikers „Das Dschungelb­uch“wurden aufwendig präsentier­t. Dass diese Trailer – nachzusehe­n online – über das normale Maß an Aufwand hinausgehe­n, ist logisch: Denn ein 30-Sekunden-Werbespot während des Super Bowl kostete heuer rund fünf Millionen Dollar.

Abschied

Das war es auch wert, ihre Anwältin Alicia Florrick (gespielt von Julianna Margulies) zu verabschie­den: „Die größte Überraschu­ng von allen“, hieß es in dem Spot zum Ende von „Good Wife“. Neun Folgen, dann ist Schluss. Margulies bezeichnet­e ihre Zeit bei der Serie als die „Lohnendste von allen“.

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