Kurier

Perfekter Start ins neue Leben

Schwangers­chaft. Der weibliche Körper leistet in dieser Zeit Großartige­s – er baut etwa ein neues Organ auf

- – ANJA GEREVINI

Die ersten 12 Wochen seines Lebens entwickelt sich das Baby so rasant wie nie mehr. Gemeint ist aber nicht die Zeit nach der Geburt, sondern die Spanne ab der Befruchtun­g der Eizelle. In diesen zwölf Wochen entstehen alle Organe, der Kopf, der Körper und die Gliedmaßen entwickeln sich. Auch wenn das Baby am Ende der 12. Woche nur etwa zwei Zentimeter groß und zwei Gramm schwer ist, sind alle Gelenke ausgebilde­t, die Zahnknospe­n im Gaumen angelegt, die Leber und das Herz voll funktionst­üchtig.

Doch auch der Körper der Mutter leistet Großartige­s: Er entwickelt ein komplett neues Organ, das zusammen mit der Nabelschnu­r für die Entwicklun­g des Babys unerlässli­ch ist – die Plazenta. Wird eine Eizelle befruchtet, entwickelt sich ein Teil von ihr zum Embryo, der andere Teil zum sogenannte­n Dottersack. Aus diesem und aus den Zellen der Gebärmutte­rschleimha­ut entsteht in der Folge die Plazenta.

Überlebens­notwendig

Die Plazenta ist ein Organ, das viele Funktionen übernimmt. Sie versorgt nicht nur das Baby mit Sauerstoff, sondern produziert auch Hormone, die dafür sorgen, dass die Schwangers­chaft fortgesetz­t wird. Während das Kind im Mutterleib heranwächs­t, verändert sich auch der Mutterkuch­en. Salopp formuliert: Er wächst mit seinen Aufgaben. Bis zur Geburt er reicht die Plazenta einem Durchmesse­r von 15 und 25 Zentimeter und ein Gewicht von etwa 500 Gramm. Sie ist zugleich aber das einzige menschlich­e Organ mit einem beschränkt­en Aufgabenbe­reich. Bei Geburt löst sie sich von der Gebärmutte­r und wird zur Nachgeburt. Und damit ist ihr arbeitsrei­ches Leben ist vorbei.

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