Wechselhafte Zeiten
Menopause. Viele Frauen greifen zu pflanzlichen Präparaten. Und: Prävention ist auch beim Wechsel wichtig
Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Libidoverlust und Kopfschmerzen – die Wechseljahre halten für Frauen das volle Programm bereit. „43 Prozent der Österreicherinnen zwischen 45 und 55 Jahren leiden unter Wechselbeschwerden. Bei den Frauen zwischen 51 und 55 Jahren sind es sogar 60 Prozent“, weiß Hormonspezialist Johannes Huber. Ob man zur Linderung der Symptome eine Hormonersatztherapie oder Isoflavone verwendet, wird für viele Frauen zur Gewissensfrage. Dem Experten zufolge entscheiden sich rund sechs Prozent für eine Hormonersatztherapie, fast die Hälfte der Frauen greifen hingegen zu pflanzlichen Präparaten. Der selbe Anteil passt ihren Lebensstil an und achtet auf gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung.
„Die Österreichische Menopause Gesellschaft empfiehlt zur Behandlung von Wechseljahrebeschwerden, Isoflavone, Traubensilberkerze und Mönchspfeffer einzusetzen und erst bei unzureichender Wirkung auf Hormonersatztherapie umzusteigen“, so Doris Maria Gruber, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Med- Uni Wien. Zudem rät die Expertin zur frühzeitigen Prävention. Lange Zeit kamen therapeutische Maßnahmen erst bei Auftreten von Beschwerden zur Anwendung. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass ein frühzeitiges Eingreifen einen wesentlichen Beitrag während und nach der Menopause leistet. „Es ist von Vorteil, Hormone und Isoflavone bereits dann einzunehmen, bevor das Hormondefizit den Körper erfasst hat und somit auch die Östrogenrezeptoren unempfindlich geworden sind“, so Gruber. Wichtig ist das deshalb, weil ja Wechselbeschwerden in erster Linie durch die Abnahme der Östrogenproduktion verursacht werden. Zudem zeigen aktuelle Untersuchungen, dass die Vorteile für das Gehirn umso geringer sind, je länger das Gehirn ohne Hormonresponse bleibt. Ist eine Prävention erwünscht, sollten sich Frauen ab dem 45. Lebensjahr mit dieser Fragestellung auseinandersetzen.–