Vorsorge kann Leben retten
Screening. Frauen ab 40 können alle zwei Jahre eine kostenlose Mammografie durchführen lassen
Je früher ein Tumor erkannt wird, desto schonender ist die Behandlung und desto höher sind die Heilungschancen. Mit einer Tastuntersuchung können Frauen manche Veränderungen selbst feststellen. Doch nicht jeder Knoten, den man entdeckt, muss automatisch bösartig sein. Die weitere ärztliche Abklärung ist in jedem Fall wichtig. Neben Knoten in der Brust oder in den Achselhöhlen können Größenveränderung einer Brust, Rötungen, Schmerzen oder Spannungen und blutige oder wässrige Sekretion aus der Brustwarze Warnsignale für einen Krebstumor sein. Nur bei einer Mammografie hingegen können kleine Karzinome auch erkannt werden, bevor sie tastbar sind oder bereits erste Symptome hervorrufen.
Lange forderte die Österreichische Krebshilfe ein solches kostenloses Screening. Vor zwei Jahren wurde dem Wunsch von Bund, Ärztekammer und Sozialversicherung entsprochen und ein flächendeckendes Brustkrebs-Früherkennungsprogramm eingeführt. Frauen ab 40 brauchen seither keine Überweisung mehr und können alle zwei Jahre bei einem am Programm teilnehmenden Radiologen eine Mammografie durchführen lassen. Wieso nicht schon Marianne Bernhart, verantwortliche Medizinerin für das österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm früher? „Jüngere Frauen haben ein sehr dichtes Brustgewebe, weshalb gesundes von krankem Gewebe auf der MammografieAufnahme nicht gut unterschieden werden kann“, erklärt Marianne Bernhart, programmverantwortliche Medizinerin: „Jüngere Frauen haben zudem ein empfindliches Brustdrüsengewebe mit einer deutlich erhöhten Strahlensensibilität.“Eine systematische Früherkennungsuntersuchung wird deswegen für unter 40-Jährige weltweit von keiner medizinischen Fachgesellschaft empfohlen.
Ein Befund lässt sich in sechs Kriterien unterteilen: BIRADS 0 bis 5
Ab Stufe 3 gilt das Ergebnis als auffällig. Es wurde eine Veränderung gesehen, deren Entwicklung beobachtet und kontrolliert werden soll. Stufe 5 bedeutet eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Krebserkrankung. Ist dies der Fall, muss in einem nächsten Schritt eine Gewebsprobe genommen werden. Je nach Ergebnis wird vom Facharzt ein entsprechender Behandlungsplan erstellt.