HOFBURG-SPLITTER
FPÖ-Chef Heinz-Christian
Strache hat sich am Montag als Orakel betätigt: Er glaube, sagte Strache, dass die Stichwahl um die Nachfolge von Bundespräsident Heinz Fi
scher zwischen dem blauen Kandidaten Norbert Hofer und dem sozialdemokratischen Bewerber Rudolf
Hundstorfer ausgetragen werde. Das wagte Strache am Rande einer Pressekonferenz „geradezu prophetisch“vorauszusagen. Den ersten Umfragen, in denen Irmgard Griss und Alexander Van der Bellen vorne lagen, schenkt Strache keinen Glauben: Beide würden derzeit zu hoch bewertet. Der ehemalige Parteichef der Grünen hat derweil die Spender aus der ersten FebruarWoche offengelegt: Alexander Van der Bellen konnte demnach, wie auf seiner Homepage zu lesen ist, sehr viele Kleinspenden verzeichnen – aber kaum größere Beträge. Der mit Abstand höchste Beitrag kam vergangene Woche von seiner Nachfolgerin an der Spitze der Öko-Partei, Eva Glawisch
nig: Sie spendete für Van der Bellens Wahlkampf 2000 Euro. Schon im Jänner waren die meisten namhaften Beträge von Grün-Mandataren und Menschen aus dem Partei-Umfeld der Grünen eingegangen. Die Grünen haben vergangene Woche angekündigt, auch aus der Parteikasse insgesamt 1,2 Millionen Euro für die Hof burg-Bewerbung ihres Ex-Chefs zur Verfügung stellen zu wollen. Wie viele Spenden Van der Bellen bisher insgesamt eingesammelt hat, ist nicht bekannt. Ex-OGH-Richterin
Irmgard Griss hingegen legt ihren aktuellen Spendenstand im Internet offen: Montagnachmittag waren bereits etwas mehr als 383.000 Euro zusammengekommen. Griss hat als Ziel ausgegeben, eine Million Euro an Spenden zu erreichen. Spätestens seit Facebook und Twitter auch bei Usern mittleren Alters zum (Internet-)Alltag gehören, geht im Wahlkampf nichts mehr ohne diese Plattformen. ÖVPKandidat Andreas Khol, der blaue Vizeparteichef Nor
bert Hofer, Van der Bellen und Griss sind auf beiden präsent, wenn auch überwiegend mit Schwerpunkt auf Facebook. Rudolf Hundstor
fer indes sucht man vergeblich in den beiden sozialen Medien. Nicht mehr lange, versichert aber sein Wahlkampfteam: Natürlich werde man twittern und facebooken. Und zwar schon demnächst: Man sei gerade dabei, die Umsetzung der Kampagne in den sozialen Netzwerken zu planen. Die mit Abstand meisten Anhänger auf Facebook hat bislang übrigens der langjährige Grünen-Chef: Van der Bellen hält (Stand: Montagnachmittag) bei 46.950 „Likes“mehr als die anderen drei Bewerber zusammen. Hofer liegt bei 13.900, Khol bei 12.100 und Griss bei 9400. Auf Twitter ist das Bild ähnlich: Van der Bellen führt mit 4000 Followern. Weit abgeschlagen dahinter liegen Hofer mit 1400, Khol mit 1200. Griss ist mit erst etwas mehr als 300 Twitter-Anhängern Schlusslicht.