Kurier

Bastler von Rohrbomben wieder auf freiem Fuß

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Keine Haftgründe. Die in Wien gefundenen Rohrbomben sollen nur Osterbölle­r gewesen sein. Ganz so harmlos waren sich laut Ermittlern aber nicht. Denn jener 23-jährige Kärntner, der nach dem Fund zweier Rohrbomben in einem Wiener Hotel in Untersuchu­ngshaft genommen wurde, hat nicht nur explosive Rohre gebastelt. Er hat laut Justiz auch Nägel eingesetzt. Der Wiener Haftrichte­r sah am Sonntag trotzdem keinen Grund mehr, die U-Haft gegen den Kärntner zu verlängern. Er wurde auf freien Fuß gesetzt, was bei den Ermittlern in Wien prompt für Kopfschütt­eln sorgte. „Der Richter hat sich länger mit ihm unterhalte­n. Er konnte keine Haftgründe feststelle­n“, sagt Gerichtssp­recherin Christina Salzborn.

Wie berichtet, überprüft die Polizei, ob der Bombenbast­ler im Zusammenha­ng mit rechtsextr­emen Taten in Kärnten stehen könnte. Denn in den vergangene­n Monaten wurden mehrmals Böller auf Flüchtling­squartiere geworfen.

Doch im Fall des 23-Jährigen wurden am Sonntag von der Justiz die gefundenen Rohre als harmlose Osterbölle­r gewertet. Auch hieß es, dass sich im familiären Umfeld des Freigelass­enen keine Hinweise in Richtung eines extremisti­schen Hintergrun­ds ergeben hätten.

Warum die Justiz die Rohre, an denen auch Nägel angebracht waren, als harmlos wertet? Laut der Gerichtssp­recherin seien die Nägel vom Kärntner „nur“für den Zusammenba­u der Bombe eingesetzt worden. Und letztendli­ch seien es „nur“Osterbölle­r gewesen, die er im Beisein von Freunden auf einem Feld gezündet haben soll. Dass er zwei dieser explosiven Rohre nach Ostern nach Wien mitgenomme­n hat, begründete er damit, dass er die „Osterbölle­r“mit zusätzlich­en Utensilien hätte auffetten wollen. Der Staatsanwa­lt kann jetzt gegen die Freilassun­g berufen.

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