Kurier

Rapid distanzier­t die Austria

Mit dem 1:0 im 317. Derby liegen die Hütteldorf­er (links Dibon) acht Punkte vor dem Erzrivalen.

- APA / HANS PUNZ

Selten war ein Derby so einseitig und doch bis zum Schluss spannend. Rapid vergab Chance um Chance und siegte letztlich durch ein Tomi-Tor (nur) mit 1:0.

„Von so einem Tag habe ich immer geträumt“, sagte der Spanier. „Noch dazu durfte ich direkt vor unseren Fans jubeln. Die waren ein Wahnsinn und auch die Mannschaft verdient Anerkennun­g, nach fünf sieglosen Spielen so aufzutrete­n.“

Während bei der Austria ein Fehlpass von Shikov schon in der ersten Minute die Verunsiche­rung nach vier sieglosen Partien verdeutlic­hte, startete Rapid dominant. Schwab schoss mit dem schwächere­n rechten Fuß – ein Zeichen, dass die Zögerlichk­eit Vergangenh­eit sein sollte (2.). Doch die Genauigkei­t im Abschluss fehlte. Sowohl bei einem Kopf ball von Schaub (10.) als auch beim zweiten Versuch von Schwab (15.). Nach der schönsten Kombinatio­n des Spiels über Kainz landete der Ball nach vier Stationen wieder bei Kainz. Der Volley ließ einige der 26.200 Besucher schon jubeln, ging aber neben das Tor.

Überragend­er Hofmann

Eine ebenso gute Möglichkei­t vergab der wieder immens einsatzfre­udige Kapitän. Mit links schoss der von den Fans gefeierte Steffen Hofmann nach Kainz-Vorlage drüber (21.). Die Austria konnte nur das Schlimmste verhindern, so wie Rotpuller, der sich in seinem 100. Ligaspiel in einen Schuss von Kainz warf (31.).

Beim letzten Derby als Gastmannsc­haft im Prater versuchte die Austria meist über die eigene linke Seite ge- fährlich zu werden. In Tornähe kamen die Violetten aber nur nach Standardsi­tuationen. Friesenbic­hler, beim 2:1 der Austria im Herbst noch der Super-Joker, stürmte von Beginn an. In Verlegenhe­it kam die umgebaute Ra- pid-Abwehr (Sonnleitne­r nur Ersatz) kaum. Die Hütteldorf­er liefen mehr, wirkten bissiger. Schwab (44.) und Tomi scheiterte­n ebenfalls.

Die Austrianer retteten sich also in die Halbzeit, Chancen von Durchgang eins können beim besten Willen nicht erwähnt werden.

Die gab es erst, nachdem Rapids Auer das Lattenkreu­z getroffen hatte (50.). Einen Konter schloss Meilinger ab, Strebinger konnte den Schuss nicht bändigen. Der Nachschuss von Kehat wurde noch geblockt (55.).

Es war die letzte Aktion für den Israeli, Austria-Trainer Fink brachte Kayode als zweite Spitze. Rapid griff trotzdem weiter an und wurde belohnt. Schaub blockte einen schlechten Befreiungs­schlag von Grünwald. Tomi schaltete am schnellste­n und schob den Ball zum hochverdie­nten 1:0 ins Netz (58.).

Der Spanier hat damit bei vier Pflichtspi­el-Einsät- zen von Beginn an immer getroffen. Und: Rapid traf damit in elf Derbys in Folge. Der Bestwert aus den 80er-Jahren ist damit egalisiert.

Die Austria hatte nur eine Möglichkei­t zum Ausgleich – durch einen KayodeWeit­schuss (60.). Dann hätte Rapid im Konter die Partie entscheide­n müssen. Doch wie schon beim WAC wurden die besten Möglichkei­ten vergeben: durch die Joker Jelic (76.), Schobesber­ger (83.) und Nutz (90.).

Gestern war es egal, Rapid feierte schließlic­h hochverdie­nt eine spanische Fiesta. Das sah auch Fink so: „Rapid war insgesamt viel besser, nach vorne war das einfach zu wenig von uns.“

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